Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 115
(PDF, 195 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen.

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derselben wechselnden Richtung vernahmen. Man mag über
diese Thatsache denken wie man will, wahr bleibt, was der
grosse Brite Shakespeare sagt:

Mehr Dinge giebts im Himmel und auf Erden,
Als unsre Schulweisheit sich träumen lässt.

/) Die Erfindung der Farbenphotographie,
das Schlussproblem der praktischen Photographie, ist
endlich gelungen. Lediglich mit Hilfe der Sonne kann man
gegenwärtig jeden Gegenstand in seinen natürlichen Farben
darstellen, und dabei ist das Verfahren ein so einfaches,
dass es nicht lange dauern wird und jeder Dilettant wird
in der Lage sein, diesen Zweig der Photographie auszuüben.
Wie hier gleich bemerkt werden soll, handelt es sich dabei
nicht um die sogenannte direkte Photographie in Farben,
die eine praktische Bedeutung ja nie gewinnen kann, weil
die Aufnahmen keine Copien gestatten, also jedes zweite Bild
eine Neuaufnahme erforderlich machen würde. Professor
Lippmanris geistvolle Arbeiten haben zwar die Möglichkeit
der Erzielung solcher direkten Farbenbilder gezeigt, aber
die von ihm erhaltenen Proben sind nur als wissenschaftliche
Glanzleistungen zu bezeichnen, deren Erlangung mehr vom
Zufall, von ungemeiner Handfertigkeit und Sorgfalt abhängt
und wobei es fast unmöglich ist , zwei Mal dasselbe Bild
auf die Platte zu bannen. Dazu kommt, dass diese Bilder
nur unter einem ganz bestimmten Lichtwinkel zu betrachten
und dabei so subtil sind, dass ein Hauch des Mundes sie
zerstören kann. Die Versuche von Joly und Ives, die auf
der Grundlage der sogenannten Dreifarbenphotographie
beruhen, haben schon zu ganz achtungswerthen Erfolgen
geführt. Noch vor wenigen Wochen hatte man auf der
Düsseldorfer Naturforscherversammlung, dann vor Kurzem
auch in Köln Gelegenheit, sich davon zu überzeugen.
Mittels einer kräftigen elektrischen Lampe werden drei
Diapositivbilder in den Farben roth, gelb, blau übereinander
auf einen weissen Schirm projicirt, wodurch ein farbenprächtiges
Bild des Gegenstandes entsteht, das bis in die
feinsten Züge der Wirklichkeit gleicht. Dieses Verfahren besitzt
für die Zwecke wissenschaftlicher Demonstrationen sicherlich
Werth, aber zum Schmucke des Heims kann es nicht beitragen
. Ives hat auch ein Chromoskop konstruirt, in dem
die dreifarbigen Diapositive durch Spiegelwirkung sich in
einem Bilde vereinigen; indessen ist es jeweilig immer nur
einem Beschauer möglich, sich an dem farbigen Gesammt-
bilde zu erfreuen, Joly verfolgt einen anderen Weg, um
farbige Bilder zu erhalten. Er photographirt durch eine

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