Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 125
(PDF, 195 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1899/0133
Dr. Maier: Kettet den Nachwuchs!

125

Grabe8 endigt In dieser einzigen und einfachen Thatsache
liegt eine solche Fülle von praktischen Consequenzen, dass der
soziale Zustand der ganzen Gesellschaft dadurch umgestürzt
werden muss (sammt allen Vorschlägen, die bisher zur
Verbesserang derselben gemacht wurden),

„Aber, werden Sie mir schliesslich einwenden, wie
könnten wir bessere Erfolge erzielen, als Männer wie Rüssel
Wallace, Crookes, Aksakotv und so manche andere ?tt

Einfach deshalb, weil diese berühmten Männer, diese
wahrhaft grossen Denker die Gruppirung der Thätig-
keit, von der ich weiter oben sprach, nicht zu Stande
brachten, Ihr Lebenswerk blieb zu individuell, sie
haben es nicht gehörig im Geiste des Jahrhunderts
demokratisirt. Ueberdies haben einige ihrer Schüler und
Nachfulger übereilte Folgerungen aus den Entdeckungen
dieser Vorkämpfer gezogen (deren unsterbliches Verdienst
es bleiben wird, der Begründung einer neuen, die Menschheit
beglückenden Weltanschauung die Bahn gebrochen zu haben.
— Red.)

In Frankreich z. ß. wissen wir, dass beträchtliche
Summen für die Propaganda dieser Ideen bereits ausgegeben
wurden, aber wir wiasen auch, dass diese Summen leider
nicht den Erfolg erzielten, den die edlen Geber erwarteten.
Warum? Weil es in Frankreich noch keine wirklich
praktische Organisation giebt, um diese Gaben Früchte
tragen zu lassen. Ich gehe sogar noch weiter, ich tadle die
Geber, welche ihr Geld den Individualitäten zur Verfügung
stellen, die auch beim besten Willen unmöglich dem
Vertrauen entsprechen können, das man auf sie gesetzt
hat. Daraus ergiebt sich dann ein Uebelstand für die Sache,
welche die einen und die anderen unter der Menge verbreiten
möchten. Es wäre wirklich zu wünschen, dass die erhaltene
Lektion beherzigt würde!

Vergessen wir auch nicht, dass wir alle als Individuum
nicht nur fehl bar sind, sondern dass wir auch gegen
unseren eigenen Willen bei der Verwendung der uns
anvertrauten Summen unwillkürlich immer eine Neigung
zur Parteilichkeit haben werden. Man sieht den Triumph
einer Schule, einer bestimmten Richtung vor dem der
bedingungslosen Wahrheit. Auch hieraus folgt die äusserste
Dringlichkeit einer unpersönlichen Gruppe, einer Vereinigung
, wie ich sie oben geschildert habe.

Dies, Heir Doctor, würde ich Ihnen antworten, wenn
Sie die zu Anfang dieser langen Nachschrift angezeigte
Frage an mich richten sollten.

Paris, 4 rue de Mulhouse, J. ßouvery.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1899/0133