Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 132
(PDF, 195 MB)
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132 Psychische Studien. XXVI. Jahrg. 3. Heft. (März 1899.)

tragen pflegte. Auch von dem Magister Höfer und dem
Professor Oeder soll das angebliche Gespenst gesehen worden
sein. Eine Anzeige von dieser Erscheinung an das Kuratorium
erfolgte durch den Hofmeister Westfal

Auf diese Anzeige hin vernahm der Kamnierregistrator
Andrea den Magister Höf er zu Protokoll. Bei dieser Vernehmung
gab der Magister an, er habe etwa vor 14 Tagen
Abends 12 Uhr in Vertretung des erkrankten Hofmeisters
Westfal die Zimmer der in der Anstalt wohnenden Schüler
mspicirt. Als er an das Zimmer des Zöglings Lampadius
kam, sei es ihm vorgekommen, als stände hinter diesem
Zimmer am Eingange des früher von Dörrten bewohnten
Zimmers an der Ecke des Ganges eine Person im Schlafrocke.
Nachdem er das Zimmer des jungen Lampadius revidirt
hatte und wieder auf den Flur getreten war, streckte er
den Arm aus und hielt den Leuchter vor, um die Erscheinung
genau zu prüfen. Da habe er denn deutlich vor dem Zimmer
des verstorbenen Hofmeisters Dörrten einen Mann sitzen
sehen, der mit einem grünen Schlafrocke, demjenigen, welchen
Dörnen im Leben zu tragen pflegte, ganz ähnlich, und mit
einer weissen Mütze bekleidet war. Der Mann sass mit
gebogenem Bücken da, das Haupt zur Erde geneigt. Beim
Anblick dieser Erscheinung habe ihn ein lebhafter Schrecken
befallen, in Folge wovon ihm die Finger der rechten Hand
völlig erstarrt seien. Er sei dann gleich zu Westfafs Zimmer
geeilt, wo er auch Professor Oeder noch getroffen habe und
hätte den Beiden von dem seltsamen Vorfalle Mittheilung
gemacht. Als er dann eine halbe Stunde später in Begleitung
des Nachtwächters mit Professor Oeder wieder hingegangen
sei, hätten sie nichts gesehen. Der Schmerz an seiner erstarrten
Hand habe lange angehalten, die Geschwulst sei
dann in die Gelenke des Armes und in die andere Hand
übergegangen, sogar am Knöchel des linken Fusses hätten
sich Spuren gezeigt. Der Schmerz habe jedes Mal zugenommen,
so oft er die Erscheinung wieder wahrgenommen habe. Er
habe die Person noch zwei Mal gesehen, auch Prof. Oeder
habe sie am folgenden Tage erblickt.

Ueber den Vorfall selbst habe er mit Niemandem gesprochen
, ausser dem Professor Oeder, dem Hofmeister
Westfal und nur dem Kamnierregistrator Andrea, der ihn zu
Protokoll vernahm. Was seine Ansicht über den Vorfall
betreffe, so halte er solche Erscheinungen sehr wohl für
möglich, wenn auch oft Betrug dahinter stecke. Vorher
habe er freilich noch niemals solche Erscheinungen gehabt,
die Realität der genannten sei jedoch nicht zu bezweifeln.
Ob die Erscheinung der selige Dörrien selbst gewesen, wollte


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