Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 133
(PDF, 195 MB)
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Ein merkwürdiger Vorfall aus der Vergangenheit etc. 133

er mit Bestimmtheit nicht behaupten. Mit Professor Oeder
sei er nachher noch oft an jenen Ort gegangen, freilich nicht
aus blosser Neugierde, sondern bei Inspicirung der Schülerzimmer
, sie hätten aber nichts bemerkt. Am Schlüsse bat
der Magister um Geheimhaltung dieses Verhörs.

Noch an demselben Tage, an welchem das Protokoll
aufgenommen war, erhielten der Hauswärter Ernst und der
Nachtwächter den Auftrag, sie sollten zwischen 11 und 12 Uhr
Nachts auf der Gallerie des rechten Flügels im Gebäude
umher gehen und Auffälliges sofort melden. Der eigentliche
Zweck ihres Auftrages war ihnen nicht bekannt gegeben,
doch hatten sie bereits Kunde von der angeblichen Geistererscheinung
. Hausmeister Ernst machte sogar noch einen
Caroliner namhaft, welcher von dem Gespenste verfolgt und
verjagt sein wollte.

Es ist begreiflich, dass in Folge dieser Vorfälle unter
den Carolinern eine grosse Aufregung entstand. Tagsüber
waren sie stets beisammen und Nachts wollte keiner allein
schlafen. Zur Aufrechterhaltung der Ordnung richtete
deshalb der Hofmeister Eggers die Bitte an das Kuratorium,
Massregeln zur Steuerung dieses Unwesens zu ergreifen und
Schritte zu thun, dass das Gerücht, dem er selbst keinen
Glauben beimesse, zerstreut werde.

Am folgenden Tage sprach der Hof- und Kammerrath
Zinke mit Professor Oeder über die räthselhafte Geschichte,
Der Professor bestätigte vollkommen die Aussage des
Magisters Höfer und ergänzte sie dahin, dass die Erscheinung
dem seiigen Dörnen völlig ähnlich gewesen sei. Die Gestalt
habe den Kopf in die rechte Hand gestützt, derart, dass
das Gesicht ihnen völlig zugekehrt, also deutlich zu sehen
und zu erkennen gewesen sei. Besonders sei ihm der lange
schwarze Bart aufgefallen, ganz gleich dem, wie ihn Dörnen
in der letzten Zeit vor seinem Tode getragen habe. Professor
Oeder glaubte fest daran, dass die Erscheinung der Geist
des verstorbenen Dörnen sei. Hofrath Zinke redete ihm
jedoch zu, die Sache geheim zu halten und im Kolleg seinen
Zuhörern die Gespensterfurcht auszureden,

Nach der Aussage Magister Höfer's wollte er, als er
das zweite Mal in Gesellschaft Professor Oeder's hinging,
um die Erscheinung zu sehen, nichts erblickt haben, während
Professor Oeder behauptete, er habe Dörrten gesehen und
erkannt. Diesen Widerspruch erklärte Höfer dahin, Oeder
werde schon wissen, was er gesehen habe, er für seine
Person hätte das zweite Mal nichts wahrgenommen. Mit
Niemandem ausser den genannten drei Personen habe er
über den Vorfall gesprochen, den Carolinern habe er gesagt,


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