Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 136
(PDF, 195 MB)
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136 Psychische Studien. XXVI. Jahrg. 8. Heft. (März 1899.)

habe keine Laterne bei sieh gehabt und wisse deshalb nicht,
wer die Person gewesen sei. Im Uebrigen gab er noch an,
dass die Furcht, allein zu schlafen, bei den Carolinern immer
grösser werde.

Gleichfalls lief auch von dem Hofmeister Eggers eine
Anzeige ein. Er gab in derselben an, er habe eines Abends
an seiner Stubenthür ein Geräusch gehört. Als er die Thür
eilig geöffnet, habe er bemerkt, wie eine in Nachtkleidern
befindliche Person eilig weggeschlichen sei. Dieselbe sei
mit grossen Schritten auf die Treppe zugegangen und hinab
geeilt. Der eben vorbeikommende Nachtwächter, dem die
Person in die Quere gekommen sei, habe dieselbe nicht
erkannt. Als dann wenige Tage später das Gerücht von der
Erscheinung, welche Höfer gehabt haben sollte, aufgetreten
sei, hätte der Nachtwächter auf eindringliche Vorhaltungen
angegeben, jene Person sei Höf er selbst gewesen. Zum
Schlüsse versicherte Eggers in seiner Anzeige, dass er nichts
von jenen Geister er schein ungen glaube.

Hofrath Zinke Hess einige (Jaroliner zu sich kommen und
machte ihnen Vorhalte über die Lächeilichkeit ihrer
Gespensterfurcht. Er suchte ihnen die Grundlosigkeit des
Geisterglaubens zu beweisen und drohte denjenigen, welche
sich noch ferner furchtsam bezeigten und nicht allein schlaten
wollten, sie auf die Krankenstube zu schicken. Die eindringlichen
Vorstellungen blieben nicht ohne Eindruck auf die
Zöglinge.

Bis so weit geht der Aufschluss, welchen die ministeriellen
Akten geben. Zeugnisse über den weiteren Verlauf sind in
diesem Aktenmaterial nicht vorhanden. Es finden sich jedoch
unter den Akten des Kollegii selbst noch einige n it diesem
Vorkommnisse zusammenhängende Schriftstücke. Zunächst
ist ein von Ende Februar datirter Bericht des Pedell Ermisch
vorhanden. In demselben giebt der Pedell auf die Erkundigung,
ob eine berüchtigte Person, die Pickhard, den Schlafrock
gekauft habe, an, nicht diese, sondern eine Frau Fricke in
Wolfenbüttel habe den Schlafrock gekauft. Letztere gab
au, sie hätte ihn weiter verkauft an einen honetten Mann,
dem es nicht gleichgiltig sei, dass jeder wisse, er trüge den
Schlafrock des verstorbenen Dörrien. Aeusserlich gleiche
aber seine Gestalt völlig der des seligen Dörrien.

Ferner befinden sich in den Akten des Collegii Carolini
noch zwei Berichte der Kuratoren an den Herzog. Der
erste ist datirt vom 15. Mai 1747 und besteht in einer
Beschwerde über die geflissentliche Verbreitung des Gerüchtes
von der Geistererscheinung selbst seitens in Dienst und
Pflicht stehender Personen. "Weiter wird geklagt über eine


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