Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 137
(PDF, 195 MB)
Bibliographische Information
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Ein merkwürdiger Vorfall aus der Vergangenheit etc. 137

gedruckt vorliegende Sammlung von Nachrichten über den
sensationellen Vorfall, die offenbare Unwahrheiten, Entstellungen
und Erdichtungen enthielte, auch würden manche
Personen dadurch beschimpft und lächerlich gemacht und
die Druckschriften gereichten zweifellos dem Eufe des
Collegiums zum grössten Nachtheile. Zum Schlüsse wird
noch erwähnt, Magister Höfer habe sich beim Kuratorium
gegen den Verdacht, er sei der Urheber der erwähnten
Sammlung, vertheidigt. (N.B.f Ked.)

Das zweite Schriftstück charakterisirt sich ebenfalls
als eine Beschwerde an den Herzog. Es ist datirt vom
29. Mai 1747 und tadelt, dass über die Geistergeschichte
am Collegium Oarolinum bereits Berichte nach Hannover
und Berlin abgegangen seien in der Absicht, sie dort drucken
zu lassen. Die Urheberschaft dieser Absicht wurde dem
Professor Euler zugeschrieben. Das Kuratorium richtete nun
im Interesse des guten Rufes der Anstalt an den Landesherrn
die Bitte, zu verfügen, dass alle betheiligten Personen
eidlich verhört würden und das nicht zur Ruhe kommende
Gerücht definitiv zerstört werde. Auch wurde gebeten,
Massnahmen zu treffen, um den beabsichtigten Druck zu
verhindern.

Auf beide Eingaben scheint eine Antwort nicht erfolgt
zu sein, wenigstens finden sich keine weitere Aktenstücke
su der viel behandelten seltsamen Geschichte. Der Spuk
scheint auch hinfort aufgehört zu haben.

Wie erklärt sich nun die ganze Sache? In den Akten
findet sich keine Lösung des Räthsels. Ist man dem
Schwindel (! Red.) auf die Spur gekommen und wurde die
ganze Geschichte aus Schonung für etwaige dabei betheiligte
Personen stumm niedergeschlagen? Wahrscheinlich ist es
(?Red.), aber, da greifbare Anhaltspunkte fehlen,
kann man sich hier nur auf Vermuthungen beschränken.
Uebrigens sollen mündliche Erzählungen (von wem? Red.)
darauf mit ziemlicher Gewissheit haben sehliessen lassen,
dass muthwillige Caroliner die Urheber des Spukes gewesen
seien. Wie viel daran wahr ist, lässt sich nicht mehr feststellen
. ~ (Eben deshalb erscheint es uns ganz unzulässig, so
bestimmten und aktenmässig beglaubigten Aussagen achtbarer
Personen gegenüber ohne jegliche positive Anhaltspunkte
von „Schwindel" und „Täuschung" zu
sprechen, anstatt einfach die vorliegenden Berichte zu
registriren. Besonders bezeichnend und bei der Annahme
mutwilligen Betruges schwer zu erklären ist auch bei dieser
Gespenstergeschichte der Umstand, dass in charakteristischer
Uebereinstimmung mit anderen derartigen Fällen als Grund,

Psyohlsohe Studien. März 1899. 10


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