Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 149
(PDF, 195 MB)
Bibliographische Information
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Dankmar: Curiosa aus der Teufeh-Periode des Mittelalters. 149

diesen (= den Körper) durch ein entsetzliches Mittel, indem
es ihm von anderen menschlichen Wesen durch sein halb«
materialisirtes, in einer Art von kataleptischem Zustande
befindliches Käma-Rüpa Blut zuführt und so durch Morden
im Grossen sein Endschicksal verzögert." — Wem diese
Erklärung etwas zu phantastisch vorkommt, dem will ich
bemerken, dass ein ernst zu nehmender Mann, wie
Dr. med. Franz Hartmann, derselben Ansicht ist und
schreibt*): „Während der physische Körper vorher der
Ernährer des Astralkörpers war, tritt nun das Umgekehrte
ein, und der Astralkörper sucht „magnetische" Nahrung
für den Cadaver'1. Also auch Hartmann ist der Ansicht
, dass bei diesen (selten und nur bei Menschen, die
sich ganz und gar mit ihrem Körper identificiren und so
ihr höheres Ego von sich Stessen, vorkommenden) Fällen, es
sich nicht um wirkliche ßlutentziehung, sondern um
„magnetische Nahrung", id est Pranaentziehung, handelt.

Wie wir aus alldem ersehen, ist dem Zustand des
Vampyrisirten, der immer mehr verfällt, entgegengesetzt
der Zustand der Leiche des Vampyrs, die in unheimlicheklem
Leben, gleich der Asphodelosblume in der unterirdischen
Nacht des Hades, wie Görres sagt, erblüht. Schon
vor 166 Jahren, hat 0. F. Demetius**) in Anbetracht des
auffallenden Zustandes der Vampyr-Leichen die verständige
Ansicht ausgesprochen, dass bei dergleichen Vampyrmenschen
die vernünftig-empfindende Seele todt sei, und sie nur fort
vegetirten in Bezug auf ihre „wachsthümliche Seele",
welche er, nach Jakob Böhme, das „prineipium naturae"
nennt, und daraus nur die Abwesenheit jeglicher JFäulniss
erklärt. Ä. Wiesendanger***) hat in einer sehr schätzenswerthen
Arbeit über den „Scheintod" darauf hingewiesen, dass das
Atom jeder Zelle in unserem Körper, von dem Lebensprinzip
durchdrungen ist, und dass erst von dem Augen«

*) Siehe C. W. Leadbeaterx „Die Astral ebene**, S. 43 ff, woraus das
obige Citat ist, und F. Harlmann: „Die weisse und schwarze Magie."
VlII, 136 ff. Jeder vernünftige Mensch wud Leadbeater und fr Bart-
mann (siehe „Sphinx" 1895, Aprii-Heftj beistimmen, wenn sie zwecks
Vernichtung des astralen Kama-Rupa, woraus die Unmöglichkeit des
Vampyrismus sich ergiebt, (und aus sanitären Gründen) die Leichenverbrennung
fordein. — Leadbealer spricht auch über die Werwolf-
schaft, da er aber, statt zu ei klaren, blos neue Probleme aufstellt,
vernichtete ich, :*n Abschnitt a seine Meinung darüber anzufühlen.

**) Ihr. Fr Demelius: „Philosophischer ßerictit, ob nicht die merkwürdige
Begebenheit der Blutsauger oder Vampyren aus den principiis
naturae hergeleitet werden können." Wien, 1732.

*♦•) «iehe daiuber R. ffiesendangert „üiebt es einen Scheintod?"
„Sphinx", 1896, Marz-Heft.


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