Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 155
(PDF, 195 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1899/0164
Dr. Maier t Naturwissenschaftliche Seelenforschung. 155

Aus der Schilderung dieser Sitzungen, die man selbst
nachlesen muss, wollen wir nur das Bemerkenswertheste
herausgreifen, wobei wir voranschicken, dass Müller die
Methode der inschauenden Selbstbeobachtung der Vorgänge
im Inneren des Mediums unter Leitung des Hypnotiseurs,
wobei die Sprache des ersteren allmählich zu versagen
pflegte, je mehr sich die Inschau den Ursprungsstellen
der centralen Kraftwellenströmungen näherte, von der
inschauenden Eigenbeobachtung unterscheidet, wobei der
Experimentator das Medium sein eigenes Gehirn beobachten
und die bezeichneten Vorgänge, gleichfalls unter Anwendung
grösster Schonung, verfolgen und beschreiben liess. —
Znnächst hatte die Inschauerin ein Aufspringen der verschiedensten
Stellen des Eindengrau bemerkt und gleich
dadurch das Zutrauen des Verfassers in hohem Grade
gesteigert, weil gerade diesem Theil des Gehirns allgemein
die Bezeichnung „Organ des Bewusstseins" beigelegt wird.
Befiehlt man dem Medium, dem das Sprechen, besonders
bei der Selbstbeobachtung Anstrengung verursacht, so dass
jedes einzelne Wort sich nur langsam von den Lippen löst,
(nach der Methode der inschauenden Eigen- bezw. Fremd-
JBeobachtung) von obenher in den Kopf zu schauen, so beginnt
es die Haare, die Kopfhaut mit den die Haarwurzeln und
den dieselbe durchziehenden Adern und Nerven, den porös
mit Blutgefässen durchsetzten Schädelknochen, die glatte,
dicke, feste, harte Hirnhaut und die ihr als ein schleier-
ähnliches Geflecht *on feinen Röhrchen erscheinende
Spinnwebenhaut ganz genau zu beschreiben. Weiterhin sah
sie ein grosses Gewirre von Aederchen und Blut und dann
am und im Gehirn viele Pünktchen, wie Mohn, und tausende
Pädchen, in denen es nach vorne, nach rückwärts, von innen
herauf und nach abwärts strömt, wie ein Moussiren beim
Eingiessen von Sodawasser oder Bier, wobei die Mohnpünktchen
auf die Pyramiden- oder andere Nervenzellen der
grauen Gehirnrinde hinzudeuten schienen. Auf die Frage,
was das „Aufspringen" jener Stellen veranlasse, lautete die
zögernd gegebene Antwort wörtlich: „ Das macht das Denken,
das Sprechen, das Hören; wenn ich spreche oder du sprichst,
da entstehen solche — wie soll ich das nur nennen —
winzige Putzelchen oder Knötchen, fast möchte ich sagen
Bläschen, aber ganz klein, bald wie feinste Nadelspitzen,
manche grösser, manche kleiner, verschiedenartig gestaltet;
das ist das Sehen, das Hören, das Empfinden, das Denken.44

Nachdem Verfasser durch fortgesetzte derartige Versuche
immer mehr in diesem hypnotischen Inschauen das
Mittel zu erkennen glaubte, in die unser Bewusstsein

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