Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 159
(PDF, 195 MB)
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Dr. Maier: Naturwissenschaftliche Seelenforschung. 159

des Zutritts dieser Substanz zu den Fibrillenmündungen
direkt als Ursache der Atrophie derselben bezeichnet.
Offenbar konnte darunter nur die eigentliche „Nervensubstanz
" gsmeint sein, welche demnach nervenfaserähnliche
Adern den offenen Fibrillenmündüngen zuführen. Das weitere
Verfolgen dieser uneigentlichen Nervenfasern oder faserzug-
ähnlichen Gebilde gelang dem Medium in den folgenden
Sitzungen leicht, brachte aber eine neue Ueberraschung,
indem es sich herausstellte, dass die besagten Faserzüge
ihren Verlauf nach dem Kleinhirn nehmen und hier also
der Ort ist, wo sie ihren Inhalt aufnehmen und wo dieser
erzeugt wird. Demzufolge ist das Kleinhirn gleiehsam der Vagen
des gesammten Nervensystems, in welchem die Verarbeitung
der zur Bildung der funktionellen Nervensubstanz
dienlichen Stoffe sich vollzieht und
welches mittelst seiner massenhaften Nervenfasern
diese Substanz allen Nerven zuleitet.

Man wird einwenden, dass der physiologische Versuch,
diese Hauptstütze der bisherigen Gehirnerforschung, dieser
Deutung des Kleinhirns insofern widerspreche, als die
Exstirpation dieses Organs bei Thieren keine besonders
schweren Folgen habe, die dieser wichtigen nutritiven
Aufgabe entsprächen. Allein man darf das Kleinhirn und
seine Nervenadern nicht ohne weiteres mit dem Herzen und
seinen Blutadern vergleichen. Das Blut, das innerhalb etwa
24 Sekunden vermöge eines gewaltigen Muskelapparates
seinen Kreislauf durch den ganzen Körper bewerkstelligt,
ist gewissermassen der Dampf in der Maschine, während die
Nervensubstanz der Feuerung zu vergleichen wäre. Ueber-
dies ist man — was schon vom Standpunkt des blossen
Nutzens gleichfalls gegen die grausamen Vivisektionsexperimente
spricht — längst darüber einig, dass die bei
den Thieren angetroffenen Verhältnisse keineswegs sofort
einen Rückschluss auf den Menschen gestatten, was ja schon
daraus hervorgeht, dass eine operative Entfernung des
Kleinhirns beim Menschen den sofortigen Tod nach sich
ziehen müsste, während es Thiere giebt, die sogar nach
Entfernung des ganzen Kopfes noch weiter leben. Verfasser
ist der Ansicht, dass die Purkinje'sehen Zellen die Küche
bilden, aus welcher das Nervenelement im Kleinhirn
produzirt wird, ohne dass er jedoch diese Detailfrage bisher
weiter verfolgen konnte, da er seinem vielgeplagten, opferwilligen
Medium, das nur in seinen freien Stunden und
lediglich aus freiem Willen mitthut, nicht allzuviel zumuthen
konnte. — (Sehluss folgt.)


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