Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 167
(PDF, 195 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1899/0176
Ein autodidaktischer Naturphilosoph.

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bei minimaler Schulbildung schon in seiner Jugend ein
grosses natürliches Naturbeobachtungstalent besass und im
Verfolgen seiner Ideen, im Ganzen genommen, viel
logische Konsequenz bethätigt, insofern er z. B. sagt, dass
Alles im Universum, bis in das Lebendige und Geistige
hinein, im mechanischen und dynamischen Abhängigkeits-
verhältniss stehe. Zu dieser Einsicht hat sich die moderne
Wissenschaft in der That noch erst aufzuschwingen.

A. K.

Anmerkung des Schriftleiters. Zu voranstehender
Besprechung des interessanten Schriftchens von seiten eines
unserer geschätztesten Herrn Mitarbeiter sehe ich mich
veranlasst einige ergänzende Notizen beizufügen. Ich habe
nämlich aus Anlass einer grösseren Reise nach Norddeutschland
im September v. J. den Verfasser, der mir
schon seit einiger Zeit seine Aufsätze und Schriften zusandte
und wegen des gediegenen, von urwüchsiger
Geisteskraft zeugenden Inhalts derselben mein persönliches
Interesse in ungewöhnlichem Grade erregt hatte, selbst in
Lindenau (bei Leipzig) aufgesucht, wo derselbe seit Jahren
sein einsames Dasein kümmerlich mitSchuhflicken fristet, nachdem
er früher in Nordamerika lebte und daselbst (in Pittsburg,
Pa.) auf eigene Kosten eine Reihe von naturwissenschaftlichen
Broschüren drucken liess, die er dann an Gelehrte aller
Länder versandte. Was ich über seine eigentümlichen
Lebensverhältnisse erfahren konnte, ist kurz Folgendes: Julius
Bernhard Staub ist als Sohn eines Braugutbesitzers evangelischer
Konfession geboren zu Wuitz (bei Zeitz) am 17. Nov.
1837 Morgens 6 Uhr, am selben Tage und in derselben
Stunde (worauf er selbst Werth zu legen scheint), in welcher
der (1575 zu Alt-Seidenberg bei Görlitz geborene) Schuhmacher
und Theosoph Jakob Böhme (am 17. November 1624)
von dieser sichtbaren Welt Abschied nahm.

Der geistig lebhafte Vater, der ein Bauerngut mit
Brauerei und Gasthof besass, verfiel in Folge misslicher
Vermögensverhältnisse in Schwermuth und ging schliesslich
an Trunksucht zu Grunde. Die Mutter. Justina, geborene
Naumann, soll eine Bauerntochter von seltener körperlicher
Schönheit und auffallenden geistigen Vorzügen gewesen sein;
sie starb wenige Wochen nach der Geburt ihres Sohnes.
So erklärt es sich, dass letzterer unter den denkbar ärmlichsten
Verhältnissen und bis zu seinem 12» Lebensjahre
fast ohne jeglichen Volksschulunterricht aufwuchs, indem er
theils in der Brauerei, theils als Viehhüter und Kleinknecht
beschäftigt wurde. Später wurde er Schuhmachergeselle und
suchte dann seinen Wissensdrang — schon der Dorfschul-


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