Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 173
(PDF, 195 MB)
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Kurse Notizen.

173

den Medien häufig körperlich und geistig verhängnissvoll
werden und ihre etwaige beweisende Kraft nothwendig auf
die Ver8uchstheilnehmer beschränkt bleiben muss. Das
gesammte Thatsachenmaterial ist übrigens seit Jahrtausenden
bekannt und trotzdem niemals Gegenstand der Wissenschaft
geworden. Dass man heute diesen Erscheinungen andere
Namen giebt, ändert nichts an ihrer wissenschaftlichen
Unverwertbarkeit. (Liegt denn nicht schon in der That-
sache, dass sich heutzutage hervorragende exakte .Forscher
mit diesen Dingen befassen und sie auf dem Wege der
methodischen Beobachtung und des — freilich nicht zu
erzwingenden — Experiments mit allen Hilfsmitteln der
modernen Wissenschaft und Technik festzulegen suchen,
ganz abgesehen davon, dass die alphabetische Verwerthung
der spontanen Klopflaute erst seit fünfzig Jahren datirt,
ein sehr bedeutsamer Portschritt gegen frühere Jahrhunderte?
Red.) Der okkultistische Forscher bleibt also stets ein
Häretiker der Wissenschaft, der seinem individuellen
Wissensdurst folgend, seine Kraft an allzu abgelegene -
Aufgaben verschwendet, ohne damit die Allgemeinheit zu
fördern oder von ihr gefördert zu werden. (? Red.) Die
Bedeutung des Spiritismus liegt daher nicht in dem, was
er ist, sondern in dem, was er über die hamletartige geistige
Verfassung der Kulturmenschheit am Ende des 19. Jahrhunderts
verräth." —

Aber auch aus dem Kreise unserer geschätzten Mitarbeiter
gingen uns schon wiederholt skeptische Aeusserungen
zu, welche mit der animistischen Deutung der mediumistischen
Phänomene auszukommen glauben. So schreibt uns einer
derselben mit Bezug auf einen von ihm kürzlich eingesandten
Artikel einer amerikanischen Zeitung, wornach die zufällig
gemachte photographische Aufnahme eines Brandes in
Chicago die Gesichter von fünfzehn darin umgekommenen
Menschen aufweisen sollte, u. A.: „Mit der Geisterphotographie
von dem Ohicagoer Brande ist es nichts, die „Lichtstrahlen"
selbst bringen die Aufdeckung des Schwindels! — So ist es
mit dem Spiritismus; oft ist es absichtlicher Betrug, oft
„unbewusster" Schwindel und in allen echten Fällen ist es
meiner Ansicht nach animistisch zu erklären, denn die
„Geister" sind offenbar „überlebende" Emanationsprodukte.
Beweise, dass die Verstorbenen von der Sache wissen, kann
man nioht führen. Ich habe viele Medien studirt und bin
dabei zu demselben Resultat gelangt, wie Albert Kniepf in
seiner sehr lesenswerthen Broschüre: „Die Psyche des
Gangliensystems als Quelle der mediumistischen und verwandten
Erscheinungen" (Separat-Abdruck aus der „Neuen


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