Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 176
(PDF, 195 MB)
Bibliographische Information
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176 Psychische Studien. XXVL Jahrg. 3. Heft. (März 1899.)

zugleich über jenes schwierigste Problem der Erkenntnisstheorie
selbstständig nachzudenken pflegen, und wären für
weitere Beiträge zur Lösung desselben auch unter Bezugnahme
auf den interessanten Artikel von Albert Kniepf Im Januar-
Heft (8. 11—19) dankbar.

d) Wer war der Warner? — Von Herrn Friedrich
Wabekindt, Lehrer in Ritterhude bei Bremen, erhalten
wir nachfolgende merkwürdige Mittheilung: Im Heft 1 des
XXVI. Jahrganges der „Psychischen Studien" wird in dem
Artikel „Was uns Noth thut" auf S. 47 erzählt, dass diejenigen
, die hier liebe Angehörige hinterlassen, mit ihren
Gedanken und Empfindungen noch oft bei diesen weilen,
ja, dass sie in Stunden der Anfechtung und Gefahr ihre
Lieben umgeben als deren Schutzgeister, sie — soweit
es in ihrer Macht steht — warnend, behütend und bewahrend.

Ich möchte mir nun erlauben, dafür ein Beispiel anzuführen
, das mir von meinem noch lebenden Vater nicht
ein-, sondern wohl zehn Mal erzählt worden ist. Ich bin
gern bereit, die Adresse meines Vaters anzugeben, um
Ungläubigen die Gelegenheit zu geben, von ihm selbst die
Bestätigung zu erlangen.

Mein Vater diente zu hannoverschen Zeiten als Infanterist
im 3. Infanterie-Regimente und lag in Northeim in Garnison.
Von diesem Regimente mussten auch Wachen bei den vor
der Garnison liegenden Pulverthürmen gestellt werden. Eines
guten Tages musste auch mein Vater mit auf Posten bei
einem Pulverthurm. Es war Sommertag; die Sonne hatte
heiss geschienen. Der Abend kam heran, und mit ihm stellte
sich auch bei dem Posten (meinem Vater) eine Müdigkeit
ein. Er holte sich einen Haufen des in der Nähe liegenden
Heues herbei und legte sein müdes Haupt ruhig darauf.
Nicht lange währte es, so war er sanft eingeschlummert.
Plötzlich erwachte er; ein bekanntes Lied, das Lied: „So
leb' denn wohl, du Land, das mich geboren . • ." hörte er
eine bekannte Stimme singen. Erschrocken sprang er auf,
nahm sein Gewehr zur Hand und machte um den Pulver-
thurm die Runde. Nichts Ungewöhnliches war in der Nähe;
alles wie am Tage. Da gewahrte er in der JFerne einen
schwachen Lichtschein. Mit einem Male war das Licht verschwunden
. Was mochte das sein? Mein Vater kniete nieder
und legte das Ohr auf die Erde, um besser hören zu können.
Ganz deutlich vernahm er Tritte, die näher herankamen.
Sollte das nicht die -Ronde" sein, die ihn revidiren wollte?
Wieder sah er das Licht, schon näher herangekommen. Er
horchte wieder. Ganz nahe waren die Tritte. Er rief: „ Wer
daP und erhielt die Antwort: „die Ronde!" Nach den


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