Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 207
(PDF, 195 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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Dankmar: Curiosa aus der Teufels-Periode des Mittelalters. 207

dadurch, dass der Maler in das Porträt von der Kraft-
sphäre der Person, die es darstellt, quasi etwas Materielles
hineinpotenzirt hat, zu einem real-fluidisehen Kapport
werden kann. Man braucht, um das nicht unerklärlich zu
finden, nur an die Veräusserlichung der Empfindung
(Interiorisation de la sensibilite) zu denken, wie sie in den
Experimenten von Colonel A. de Bockas, Lays und P. Joire
klar zu Tage liegt: die exteriorisirten Empfindungs- (Od-)
Schichten des Somnambulen werden auf leblosen Substanzen
magazinirt und so die Empfindungsfähigkeit des Sensitiven
nach Aussen verlegt; verletzt man den so mit Od
geladenen Gegenstand, — sei es nun eine Statuette, oder
ein in der exteriorisirten Empfindungssphäre aufgenommenes
photographisches Bild der Versuchsperson, — so
empfindet die betreffende Person, welche die Odschicht
abgegeben hatte, den Schmerz. Darauf beruht der Bild-
zauber (= Fenvoütement), von dem uns Paracelsus?) Wierus,
Garrichter u. A, berichten, und der Zusammenhang
zwischen dem „verzauberten Gegenstand" und dem Betreffenden
, der das Maleficium bewirkte. Durch diesen
fluidischen Rapport zwischen dem Entleibten und der im
Bilde desselben potenzirten, auch nach dessen Tode
bestehenden, odischen Empfindungsschicht fiele vielleicht
auch Liebt auf einen Vorgang, wie er in „Psych. Studien"
August-Heft 1897 S. 449 ff. geschildert ist, woselbst
durch einen das Phantom zertheilenden, energischen
Säbelhieb auch das in einem anderen Theile des Gebäudes
hängende Oelbild, das die Erscheinende im Leben darstellt
, von Oben bis Unten zerspalten wird: wir hätten,

*i Paracelsus spricht „De Pestilitate" tractatus IV, cap. II und III,
p. 353—355 über den Bildzauber: „ . . • die Hex nimpt einen dicken
starken Svvindafnerz und vergiftet den mit sonderliche dazv bereitte
Spinnengifft"; die lebende Spinne muss zerquetscht werden „danach
nimpt sie ein Wachs oder ein newbacken Laib Brod ynd machet ein
Bild eines Männleins oder Frewleine, in voller Imagination wider den
Menschen, den sie das vermeynt" und also wird durch sympathetische
Mittel (Frösche, Kröten, „Messen mit Daphne") und Imagination der
Zauber geübt, — Ich bemerke noch, dass einzelne Wörter in den
Schriften des Paracelsus, wie oben das Wort „Svvindafnerz" „wissentlich
vertunkelt seynt", damit „leichtfertige Leuthe sollches nit auch ins
Werk setzen." — Ferner handelt Paracelsus noch über den Bildzauber:
„De Ente Spirituali" Cap. VII und VIII, p. 19 und „De causis Mor-
borum Invisibilium" p. 91. Citire hier (und fernerhin) noch „Aureoli
Philippi Theophrc.ati Bombasti von Hohenheim von Paracelsi Opera;
Bücher und Schrifften .. . durch Joannem Huserum Brisgoium in zehen
unterschiedliche Theil in Truck gegeben." Strassburg, in Verlag Lazari
Zetzners, selige Erben. Dem zweiten Folianten ist ein sehr s ob önes
Portrait Paracelsi vorangestellt, mit der Umschrift: Philosophus Para-
doxus, Mysteriarcba, Trismegistus Germanus.


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