Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 214
(PDF, 195 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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214 Psychische Studien. XXVI. Jahrg. 4. Heft. (April 1899.)

wahrgenommen werden, ebenso wenig wie jede andere
dynamische Form, z. B die Elektrizität). Aber jede Energie,
in was immer für Form ist eine wirkliehe Existenz, denn
sie dokumentirt durch ihre Wirkung die Wirklichkeit.
Bewegungen bilden aber nur einen Theil der wirklichen
Veränderungsvorgänge, der zweite, wie ich meine, viel
wichtigere Theil ist die Transformation der Energien/4
— Vergessen wir hierbei keinen Augenblick, dass auch
Verfasser nur das wo und das wie der Entstehung des
Bewusstseins nachzuweisen versprach, ohne über das was,
d. i. über sein eigentliches Wesen und seine reale Ursache
Auskunft geben zu können, indem die Wissenschaft für alles
und jedes Geschehniss lediglich die Aufdeckung seiner
erfahrungsgeraässen Kausalität, seiner Ursachen und
seiner Bedingungen sucht. Halten wir hieran fest, so dürften
die vom Verfasser schon jetzt erzielten Resultate zu den
schönsten Hoffnungen für die von ihm weiter in Aussicht gestellten
Untersuchungen über die Bethätigungen des Bewusstseins
, die Urtheile und Willenskundgebungen berechtigen.

Aus den nachfolgenden Kapiteln über Wahrnehmungen
und Gefühle, Subjekt und Objekt, Verhäitniss der Psychologie
zur Wissenschaft, können wir nur noch die wichtigsten
Punkte hervorheben, wobei wir uns der Hoffnung hingeben,
dass auch noch einer oder der andere unserer geschätzten
Mitarbeiter die von Rudolf Müller gewonnenen Feststellungen
kritisch beleuchten wird. —

Empfindung nennen wir jene Nervenerregung, welche
bis in eine Ganglienzelle reicht und von hier aus sowohl
in die afficirende Fibrille zurück, als auch in alle
kommunicirenden Fibrillenverbindungen fortgeleitet, repulsirt
wird. Der Empfindung muss die durch den Reiz bewirkte
Ladung der Ganglienzellen vorausgehen. Je nach der
Provenienz der Reizerregung unterscheiden wir subjektivische
(Hunger-) und objektivische (aussenweltliche) Empfindungen.
Übjektempfindungen, welche in Folge direkter Reizeinwirkung
unter Miterregung der peripheren Aussensinnenapparate
unter ßetheiligung der Grosshirnrinde bewusst werden,
nennen wir starke, direkte oder primäre Objektempfindungen
, oder nach dem allgemeinen Sprachgebrauch,
Wahrnehmungen. Bewusstwerdende Objektempfindungen,
die nicht durch einen äusseren Reiz unmittelbar veranlasst
sind, heissen schwache, indirekte oder sekundäre
Objektempfindungen; aus ihnen rekrutiren sich die
Gedanken, sie treten viel schwächer im Bewusstsein auf
und können auch als gedachte Empfindungen
bezeichnet werden.


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