Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 217
(PDF, 195 MB)
Bibliographische Information
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Dr. Maier: Naturwissenschaftliche Seelenforschung. 217

influiren, sondern auch die Verbindung mit den Repulsaten
der objektivischen Empfindungen jederzeit mit Leichtigkeit
herstellen können. Die weitaus grösste Entwickelung der
psychischen Kraft ist daher subjektiven Ursprungs. Die
Inschau-Experimente ergeben, dass die Fluktuation der
subjektivischen Neurocymen in den Gehirnbahnen die Masse
des Gehirns aufquellen macht und dadurch auch die
Blutcirculation daselbst befördert und steigert. Ist dies
nicht der Fall, so erschlafft der betreffende Gehirntheil in
Folge des Zusammensinkens, verdeckt die Ganglien-Zellenanhäufung
der Rinde die centralen Ausläufer der äusseren
Sinne, biegt diese Endchen um und verschliesst ihre Endquellen
, so dass ein weiteres Wahrnehmen nicht mehr
stattfinden kann. Ist dieser Zustand ein durch abnormale
Verhältnisse herbeigeführter dauernder, so liegt eine pathologische
Erscheinung vor. Das Gehirn in seiner ganzen
grossen Masse mit seinen Milliarden Nervenfasern und
Nervenzellen ist der Sa mm elplatz, wo die Empfindungen
der inneren Sinne mit jenen der äusseren zusammen kommen.
Der Kopf ist die grosse Börse, wo alle Sinne als Käufer
oder Verkäufer auftreten. Die äusseren Sinne sagen: „ich
gebe14 und bieten ihre Empfindungen an, die inneren Sinne
sagen: „ich nehme", gehen Verbindungen ein und lösen
Muskelbewegungen aus.

Auch hinsichtlich der Gefühlslehre vermag nach
Ansicht des Verfassers keine einzige der sich widersprechenden
und von ihm kurz skizzirten bisher aufgestellten Theorien uns
verständlich zu machen, was die Gefühle seien, aus welchen
Ursachen, und unter welchen Bedingungen sie entstehen, so
dass auch diese schwierige Frage, wenn überhaupt, am ehesten
durch introspektive Clairvoyance zur Entscheidung
gebracht werden könnte. Um den Antheil der Heiznerven-
thätigkeit an der Bewirkung der Bewusstseinserscheinungen
durch Inschau recht deutlich zu ermitteln, wendet daher
Verfasser Zustände heftiger Affekte an, indem er, obsehon
er dies als psychischen Insult empfand, seiner Inschauerin
von Dingen sprach, von welchen er wusste, dass sie auch
im Wachzustande eine unliebsame Erregung ihres Gemüths
mit sich führten. Rasch verlor sich die sonstige stoische,
marmorne Ruhe ihres Antlitzes, die Mienen nahmen einen
unbeschreiblichen Ausdruck von Bitterkeit an und Thränen
quollen aus den geschlossenen Augenlidern. Ihr Herz zeigte
sich in völlig abnormalem Zustand; sie beschrieb das ganze
Organ als angelaufen und dunkelbläulich gefärbt, ein Zeichen,
dass sich das venöse Blut innerhalb der Herz Wandungen
staute. Das nächste Mal Hess er in äusserst animirter,

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