Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 246
(PDF, 195 MB)
Bibliographische Information
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246 Psychische Stadien, XXVI. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1899.)

nähme an einer Sitzung zu gestatten; dieser gerieth in
grosse Verlegenheit, denn er wusste, dass meine Mutter
Schwierigkeiten machte, eine neue Person zu unseren
Sitzungen zuzulassen, die für sie keine Experimente, sondern
einen Augenblick der Sammlung und des inneren Trostes
bedeuteten. Meine Mutter bat in der That meinen Vater,
sie mit dem Besuche der Dame zu verschonen. Letztere
bat jedoch so lebhaft und dringend, dass man schlechterdings
ihrem Wunsche entsprechen musste. Meine Mutter
veranlasste eine ihr befreundete Dame, die sehr gut englisch
spricht, als Dolmetscherin zu dienen, und wir versammelten
uns eines Abends, um zu versuchen, den seit mehreren
Jahren verstorbenen Gemahl der Frau B. M... zu citiren.

Frau B. M. . . hatte während der Mal-Sitzung meinem
Vater von ihrer tiefen Trauer beim Tode ihres Gatten
erzählt und erwähnt, wie sie alle Sorge darauf verwandt
hätte, seinen letzten Willen zu erfüllen, indem sie seine
kleinsten Wünsche hinsichtlich der Erziehung der Kinder
und der Ordnung der Erbfolgeangelegenheiten berücksichtigte.
Sie drückte ihre Genugthuung darüber aus, ihre Pflichten
gegen das Andenken ihres Gatten so gewissenhaft erfüllt
zu haben.

Das ist alles, was wir von dieser Familie wussten, die
wir, bevor Frau B. M. .. im Atelier meines Vaters erschien,
in keiner Weise kannten.

An dem Abende, der unserer Versammlung mit der
Dame vorher ging, bat mich meine Mutter, an einen ihrer
Oheime zu denken (so sagen wir nämlich anstatt „citiren",
was übrigens auch richtiger ist, denn es genügt bei mir
der entsprechende Gedanke, um fast immer die gewünschte
Persönlichkeit zu bekommen); dieser sollte nach ihrer
Meinung uns bei der Schwierigkeit helfen, etwas zu erhalten,
was diese neu zu unseren Sitzungen Hinzugekommene zu
befriedigen vermöchte. Es war dies gleichsam eine vorbereitende
Sitzung, um einen vollständigen Misserfolg zu
vermeiden; wir konnten jedoch nur unbestimmte Versprechungen
erhalten.

Am folgenden Abend trat Frau B. M. . . um 9 Uhr
pünktlich in das Zimmer meiner Mutter. Frau P. . . die
Dolmetscherin, wie auch mein Vater und ein ihm befreundeter
Advokat, Herr (7. . . waren anwesend. Ich sass vor einem
Tische, einen Bleistift in der Hand und weisses Papier vor
mir. Wenige Augenblicke darauf schrieb mein Bleistift
französisch folgende Worte: „Zwischen der Frau und ihrem
verstorbenen Gatten besteht eine Feindschaft, die ich nicht
begreifen kann." Meine Mutter, die wie wir alle von dem


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