Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 258
(PDF, 195 MB)
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258 Psychische Studien. XXVI. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1899.)

woraus folgen würde, dass diese Rechnung bei den Germanen
des Nordens schon 2300 v. Ohr. bekannt gewesen sein muss.
Wie kommt es, dass die Angelsachsen ihr Jahr mit dem
Aufgange des Sirius im Hochsommer begannen wie ursprünglich
auch die Aegypter, deren Rechnung nach Sothis-
oder Siriusperioden ebenso bekannt ist? Sollte diese lange
Uebereinstimmung nicht viel weiter zurück zu datiren sein?
Denn an eine Einführung astronomischen Wissens von
Aegypten her ist kaum zu denken *) Ferner kannte man
auch im Norden schon immer den 19jährigen Mond- und
Eklipsen-Cyclus, den der Astronom Meton erst 431 v. Chr.
in Griechenland bekannt gemacht haben soll. Biese
Kenntniss war jedoch schon bei allen Völkern seit vielen
Jahrtausenden eine allgemeine Grundlage der Chronologie.
Ferner berichtet Hekatäus, ein Arzt Alexander9* d. Gr., dass
der Mond von der Insel der Hyperboräer (Schweden und
Norwegen) aus gesehen bergartige Erhöhungen zeige. Man
wusste also im Norden längst um die wahre Beschaffenheit
des Mondes.

Natürlich kannte man an den Ufern des Nordmeers von
uralten Zeiten her wie in Indien, Babylonien und Aegypten
die von den modernen Gelehrten verblendeter Weise als
Aberglauben verschrieene Astrologie; sie war ein philosophischer
Lehrgegenstand der Drüden und ist wahrscheinlich
nicht nur von Griechenland her, sondern auch von Gallien
und Germanien aus nach Rom gekommen. Der römische
Geograph Pomponius Mela L. III, 2 sagt deutlich: „Haben t
tarnen ac facundiam suam magistrosque sapientiae Druides.
Hi terrae mundique magnitudinem ac formam, motus coeli
ac siderum, et quid Dii velint, se scire profitentur. Docent
multa nobilissimos gentis." Also die Drüden lehrten den
Vornehmen im Volke Astronomie und wie man den Willen
der Götter aus den Gestirnen erforsche!

*) Die Aegypter rechneten bis einige Jahrhunderte v. Chr. das
bürgerliche Jahr zu rund 365 Tagen. Hierdurch entstand eine fortwährende
Verlegung des Jahresanfangs mit einer Epoche von
1461 Jahren, nach welcher Zeit der Jahresanfang: erst wieder mit dem
Aufgang des Sirius für Heliopolis zusammenfiel. Dieser Tag, der
20. Juli, war aber der wahre Normaltag. Auf diese Sothia-Epochen
bezieht sich die Bemerkung des Herodot% dass die Sonne seit Menes
(des ägyptischen Adum) Zeit schon vier Mal ihren Platz gewechselt
habe, schon zwei Mal „dort" (richtiger dann) niedergestiegen sei,
„wo" (richtiger w a n n) sie jetzt aufsteige. („Geschichte des semitischen
Alterthums" von V. Floigl).

Ich füge hinzu, dass aber die Kultur in Aegypten viel älter war,
als jener Menes-Adam, da die Zeichnungen des Thierkreises in den
ältesten oberägyptischen Gräbern den Frühlingspunkt beim Sternbilde
der Krippe zeigen, was beweist, dass die Kultur jener Gräber jetzt
schon ca. 9200 Jahre zurückliegt.


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