Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 260
(PDF, 195 MB)
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260 Psychische Studien. XXVI. Jahrg. 5. Heft. (Mai 18W.)

aus Obigem auch hervor, dass in jenem fernen Zeitalter der
Entstehung der Astrologie bestimmte naturwissenschaftliche
Kenntnisse schon vorhanden waren in einer für uns ganz
modern erscheinenden Vollkommenheit. —

Uralt und prähistorisch ist die Kenntniss der Polarisation
der Dinge. Der astrologische Thierkreis ist angeordnet
und wirkt nach polarem Prinzip. Was hier als „männlich1*
und „weiblich44 bezeichnet wird, ist nichts als negativer
und positiver, oder überhaupt verschieden polarisirter
„Magnetismus", mit welchem Worte wir heute eine noch
sehr dürftig in der Wissenschaft erforschte, der Elektrizität
verwandte Universalkraft bezeichnen. Sie offenbart sich aber
nicht etwa nur im Erdmagnetismus und in der magnetischen
Anziehung und Abstossung, sondern begreift etwas in sich,
was da in Allem strahH, leuchtet und fortleitbar ist gleich
der Wärme. Diese Kraft oder dieses Fluid verhält sich zur
Elektrizität anscheinend wiederum auch polarisch und ist
selbst polarisirt. Dieses Fluid beherrscht das anscheinend für
uns Tote (Unorganische) wie das Organische, und entfaltet
im Bereiche gerade des Organischen und des Lebens
mannigfach potenzirte und überaus verfeinte Kräfte. ParaceJsus
und Mesmer nannten es daher Lebens- oder Biomagnetismus,
Reichenbach „Od44, und Ziegler bezeichnete diese Erscheinung
als „pouvoir irritant" zum Unterschied des „pouvoir dyna-
mique" des Magneten, hat aber später die Gleich wesentlichkeit
mit ReicheribacWs Od anerkannt, obwohl er auf einem
ganz von Reichenbach verschiedenen, experimentellen Wege
zu ihrer Erforschung gekommen war.

Zum Kapitel der magnetischen Polarisation in der
Astrologie sei nun weiter bemerkt, dass immer zwei
aneinander grenzende Zeichen des Thierkreises, also der
scheinbaren, geocentrischen Bahn der Sonne, verschieden
polarisirt sind; der Widder ist männlich oder positiv, der
Stier weiblich oder negativ, die Zwillinge männlich und
positiv, der Krebs negativ und so weiter. Ich gebrauche
hier die Begrifte positiv und negativ in der Reichenbachhchen
Weise, welche in Uebereinstimmung ist mit der Polaritätslehre
in Elektrizität, Chemie und Magnetismus. Im Allgemeinen
ist das Licht des negativen odisch - magnetischen
Pols blau, das des positiven röthlich, ganz so wie im
sichtbaren Spektrum; auch leuchtet die rechte Seite des
menschlichen und thierischen Körpers daher bläulich, die
linke rothgelblich.

Positiv und negativ bezeichnen aber in der Sphäre des
odischen Magnetismus, wie auch sonst ganz allgemeine
polare Beziehungen, und wir finden hier viele Complikationen


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