Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 277
(PDF, 195 MB)
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Die flüssige Luft als Revolutionär.

277

III. Abtheilung.

Tagesneuigkeiten, Notizen u. dergl.

Die flüssige I.uft als Revolutionär.

Die amerikanischen Erfinder sind jetzt wieder ordentlich
im Zuge. Eben erst hat Tesla mit seinen Entdeckungen der
Anwendung starker elektrischer Ströme zur Vertilgung von
Bakterien und der elektrischen Wellen zur Lenkung von
Torpedobooten in der ganzen Welt Staunen, Verblüffung
und freilich auch hier und da Kopfschütteln veranlasst,
und jetzt kommen (laut „Frankf. Journal") wiederum aus
New York die merkwürdigsten Nachrichten von Professor
Charles E. Tripler. Es ist seit einigen Monaten auch hüben
bekannt, dass Tripler ein Verfahren zur Verflüssigung der
Luft in grossem Massstabe erfunden hat und von der
flüssigen Luft selbst Anwendungen macht, die das Publikum
seiner Vorträge in das höchste Erstaunen setzten. Alles,
was man bisher darüber gehört hat, ist immerbin eine
Kleinigkeit gegen die Berichte, die jetzt der Londoner
,,English Mechanic" aus Amerika empfängt. Danach ist es
eine Thatsache, dass Tripler ein Verfahren erfunden hat,
Maschinen durch die Ausdehnungskraft flüssiger Luft zu
treiben. Wie weit man noch von der Zukunft entfernt ist,
in der alle unsere Lokomotiven und Schiffe mit flüssiger
Luft statt mit Dampf oder Elektrizität werden betrieben
werden, das lässt sich nicht sagen; nach Triplerfs eigenen
Ansichten scheint das Jahrhundert der flüssigen Luft sehr
schnell hereinbrechen zu sollen. Da kein Zweifel darüber
bestehen kann, dass ein leichtes und schnelles Verfahren
zur Verflüssigung der Luft dem Menschen eine ganz ausserordentliche
Energiequelle in die Hand giebt, und dass noch
viele praktische Erfolge daraus zu erwarten stehen, so dürfte
es angemessen sein, sich mit dem, was jetzt bereits mit
flüssiger Luft geleistet wird, ein wenig bekannt zu machen.

Professor Tripler nimmt ein Viertel Liter flüssige Luft
und giesst sie in einen gewöhnlichen zinnernen Theekessel,
worauf die Flüssigkeit in dem mit freier Hand gehaltenen
Gefässe alsbald heftig zu sieden beginnt. Es erfordert eine
Anstrengung, den Deckel auf dem Kessel festzuhalten, aus
dem Dampf in dichten Wojken entweicht. Der Dampf steigt
aber nicht in die Höhe, sondern fällt wie Blei zur Erde.
Wird der Kessel nun gar auf eine Gruppe von Gasflammen
gesetzt, so spritzt der Inhalt mit Gewalt heraus bis hoch


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