Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 292
(PDF, 195 MB)
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292 Psychische Studien. XXVI. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1899.)

Campanella: „Ventos nil videre putamus, quoniam oculos
non habent sicut nos" („wir glauben, die Winde sehen
nichts, weil sie nicht Augen haben wie wir", indem sich
der Mensch eine Empfindungsfähigkeit nur da vorstellen
kann, wo er den seinigen ähnliche Sinnesorgane bemerkt).
„Der Glaube des Volkes an Nixen, Feen, Kobolde und
dergleichen, schreibt Feuerbach L c, die ganze ehrbare
Märchenwelt des Volkes, ist nicht ein abergläubisches,
sondern tiefes Naturgefühl von der All-Einheit und
All-Gegenwart des Geistes, das darin kindlich ist,
dass es den Geist der Natur in der Gestalt und Bestimmtheit
der Persönlichkeiten fasst." Ueberhaupt erkennt ja
eine spätere, zu klarer Erkenntniss gelangte Kulturperiode
häufig in dem „Aberglauben" früherer Zeiten theils dunkle
Reminiscenzen an Vergangenes (vergl. Drachen, Lindwürmer
, Fluthsagen), theils Ahnungen eines wirklichen
Sachverhaltes (so z. B. Einfluss des Mondes auf das Wetter,
mit der Berichtigung durch die Theorie von Rud. Falb]
Erbsünde = Macht der Vererbung, die auf moralischem
ebenso wie auf natürlichem Gebiete gilt; Seelen Wanderung
= Erhaltung, bezw. Umwandlung der seelischen Kraft u. s. f.)

Dr. F. Maier.

d) Eine Gedankenleserin in Wien. Jm Monat
Februar producirte sich im hiesigen Vergnügungssaale
„Orpheum" eine Dame Namens „Krebs", und zwar laut
Programm im „Hellsehen." Sie wird von ihrem Vater begleitet
, der die Gegenstände vorher sehen muss, wenn sie
von der angeblichen „Hellseherin" erkannt werden sollen.
Dieser Umstand sprach eben nicht sehr für „Hellsehen,"
sondern eher für Gedankenübertragung. Die grosse Menge,
die den elementarsten Seelenphänomenen fremd gegenübersteht
, erklärte wiederum alles für Schwindel, den man sich
so erklärte, dass Tochter sowohl als Vater entweder mit
einigen Anwesenden im Einverständniss handelten, oder dass
Letzterer durch charakteristische Bewegungen der Hand,
oder durch bestimmte Stellungen eines Kästchens, in welches
er die übergebenen Gegenstände stets einschloss, den Gegenstand
kennzeichnete. Um nun in dieser Sache den Weizen
von der Spreu zu sondern, begaben sich vier Mitglieder des
hiesigen „Wissenschaftlichen Vereins für Okkultismus*' in
obenerwähntes Lokal. Ein Mitglied legte nacheinander ein
Fisehskelet, eine Libelle (Wasserwage), eine Mitgliedskarte
des Ingenieur-Vereins in die Hand des Vaters der augeb*
liehen „Hellseherin44, welcher nach Besichtigung der
Gegenstände dieselben in das Kästchen einschloss, ohne dass
sie dann dieselben sehen konnte. Nach Verlauf weniger


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