Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 311
(PDF, 195 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Freudenberg: Elektrische Lichterscheinungen ntc. 311

Tempel zu Karnak in Aegypten oder in dem Hause Seth's
zu Memphis (Nekropole) gestatten uns den Schluss, dass
dreissig Jahrhunderte vor unserer Zeit die aegyptischen
Priester in den Tot oder Chunse (Hermes Trismegistos) und
Imchotep (Asklepios) geweihten Tempeln „larga manu" (magnetische
) Striche und die Hypnose zur Heilung von Kranken
anwandten, die von ihnen Linderung ihrer Beschwerden
begehrten. Von Aegypten gelangte diese Methode zu den
Griechen und man findet selbst Andeutungen über dieses
Heilverfahren bei Homer. Es muss desgleichen zugestanden
werden, dass sich die genannte Methode bei den Asklepiaden
eines hohen Ansehens erfreute. Wir wissen bestimmt, dass
von einer ernstlichen Krankheit befallene Personen sich
in den Tempel Aesculaph begaben, „um dort zu schlafen",
wie man damals sagte. Von daher stammt das Wort:
„Incubation", welches die Aerzte zur Bezeichnung der Einleitungsperiode
einer jeden Krankheit anwenden.

Diese immaterielle Behandlungsmethode wurde die lange
Folge der Jahrhunderte hindurch ohne Unterbrechung angewandt
und die Geschichte hat uns zahlreiche Namen von
Solchen übermittelt, welche die wunderbare Gabe besassen,
Kranke durch Handauflegung zu heilen. So z. B. Jesus, die
Apostel (Evangelien), Simon, „der Magier" (Acta Apost. VIII),
Vespasian (Sueton's Vita Vespas. cap. VII); ja, in Kleinasien
lebte eine ganze Völkerschaft, die Ophiogenen, welche
(PÜnius: Hist. Natur. VII, 2) im Rufe solcher Heiler standen.
Diese letzteren erinnern in gewissem Grade an unsere
Zigeuner, welche seit jeher als mit dem bösen Blick behaftet
angesehen werden. Während der düsteren und abergläubischen
Zeiten des Mittelalters waren die Personen,
welche jene Gabe besassen, und die deshalb als Hexenmeister
angesehen wurden, den grausamsten Verfolgungen
ausgesetzt — trotz alledem ist dieser Zweig der Medizin
in Europa nicht ausgerottet worden.

Erst seit der Epoche des Paracelsus und Van Helmont
beruht die Wiedererneuerung dieser Art der Heilkunde auf
mehr wissenschaftlichen Grundlagen. Jedermann hat von
Mesmer} dem ausgezeichneten Vertreter dieser neueren
Eichtung, die man zwischen dem Ende des XVIII. und dem
Beginn des XIX. Jahrhunderts ansetzen kann, reden hören.

Auch sein trauriges Schicksal ist bekannt, indem die
Pariser Akademie officiell gegen ihn Partei nahm, während
sie officiös seine Lehren anerkannte. So starb dieser Gelehrte
verkannt, wie alle Neuerer!

Die frage aber, welche er aufstellte, steht auch heute
noch auf der Tagesordnung, trotzdem dass im Laufe eines


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