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318 Psychische Studien. XXVI. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1899.)
Ihnen für Ihre Güte dankend bleibe ich hochachtend Ihre
Florence Ä. Bartleti."
Von Mrs. Bartleti erhielt ich im Laufe der Zeit sechs
Briefe, welche auf diese Sache Bezug hatten. Später traf
ich mit ihr und ihren Schwestern in Washington zusammen.
Alle erkannten die Gesichtszüge ihrer verstoibenen Mutter
wieder und zeigten das höchste Interesse an dem Zustandekommen
dieses Bildes. — Dieses Experiment stellt also
folgende drei Thatsachen fest: 1) Beweis direkter Geisterschrift
, unter Bedingungen erzielt, welche die Möglichkeit
ieglichen Betruges sowohl als auch die Mitwirkung von
Gedankenübertragung völlig ausschliessen. 2) Identitätsbeweis
für eine Geisterphotographie der Mrs. Riddle, durch
alle Familienmitglieder derselben erbracht 3) Identitätsbeweis
für meine Tochter dadurch, dass sich dieselbe als
0.— bezeichnet.
Experiment IL
Ich gebe dies nur deswegen bekannt, um darzulegen,
mit welcher Leichtigkeit die Unsichtbaren physikalische
Schwierigkeiten zu überwinden wissen.
Am 25. August riss ich acht Blatt meines Schreibblockes
in derselben Weise auseinander, wie ich es schon
früher beschrieben habe. Ehe ich sie umsiegelte, zeigte ich
sie den genannten Herren, Oolonel Mattery und Mr. Young
zum Beweis, dass sie unbeschrieben seien. Dann ging ich zu
einer anderen Sitzung zu Miss May Bangs. Wie früher war
ich alleiniger Besuch bei Miss Bangs. Die unbeschriebenen
Tafeln wurden mir übergeben, die Enveloppe dazwischen
gelegt, mit einem Gummibande die Tafeln zusammengehalten
und dieselben in die schon erwähnte Schleife der
von der Decke herabhängenden Schnur gelegt. Das Medium
setzte sich abseits von den Tafeln und nach ca. zwanzig
Minuten erklärte sie, es sei Schrift erfolgt. Nachdem die
Tafeln geöffnet waren, nahm ich das verklebte Couvert
heraus und fand alle sechzehn Blätter beschrieben. Ich
schicke Ihnen dieselben; sie sind mit fortlaufenden Buchstaben
von A—Q bezeichnet. Zu bemerken ist, dass die
Handschriften alle verschieden waren. War dies das Werk
von sechzehn Geistern? Wer weiss es? Waren die Unterschriften
Alles Fälschungen? Wer kann es wissen? Ich
kann nur sagen, dass ich darüber nicht in Gewissheit bin.
Der mit „L" bezeichnete und „Bessie" unterschriebene Zettel
erinnert sehr stark an die Handschrift der Betreffenden im
Leben. Sie starb im Jahre 1859. „Ella Morris," Zettel „O*
wird bei meinem Freunde Alfred Rüssel Wallace die Er-
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