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328 Psychische Studien. XXVI. Jahrg. 0. Heft. (Juni 1899.)
gesehen von Reichenbach's Sensitiven, erscheint als ein
Gegenstück des sichtbaren kontinuirlichen Spektrums,
welches uns anscheinend nur nicht in der gleichen Ausdehnung
sichtbar wird, wie jenen Sensitiven die magnetische
Iris. Wenn Reichenbach sagt, dass die Himmelsgegenden
in dieser Iris verschiedenartig auf das Gefühl wirken, so
finden wir dies bei Ziegler vollkommen bestätigt durch die
Untersuchung, auf welche Körperzonen und Organe die
Winkel eines Magneten zum magnetischen Meridian wirken.
Der Mensch als magnetische Säule mit verschiedenfarbigen
Zonen wird bei Reichenbach eingehend besprochen, was sich
bei Ziegler ebenfalls bestätigt findet und hier auf einem
ganz anderen Wege, auch unabhängig von Reichenbach ermittelt
wurde.
Ueber Ziegler selbst ist zu bemerken und entgegen
meiner früheren Mittheilung zu berichtigen, xlass er Chemiker
und längere Zeit hindurch Direktor einer chemischen
Fabrik in Barcelona war. Später lebte er in Genf seinen
Odforschungen und hatte ein Laboratorium in der dortigen
ßcole de chimie inne. —
Dass wir es in der Astrologie nur mit feineren oder
höheren Potenzen der Ziegler9sehen, nur im örtlichen
magnetischen Meridian beobachteten Einflüsse zu thun haben,
zeigt die Rechnungsweise in der Astrologie vom Widderpunkt
aus und in den magnetischen Feldern der scheinbaren
Sonnenbahn. Es handelt sich hier also nur um denjenigen
Exponenten des kosmisch-tellurischen Magnetismus, welcher
an den periodischen Schwankungen der Magnetnadel im
Jahresverlaufe physikalisch hervortritt und der offenbar
auch die Witterung beeinflusst, wie die entsprechenden
periodischen Schwankungen des Barometers schliessen lassen.
Gewiss sind diese jährlichen physikalischen Kurven nur ein
grobes und allgemeines Schema und nur eine Basis, auf
der sich die zahllosen od - magnetischen Einflüsse aufbauen,
welche astrologisch in Betracht kommen. Dies hat man
nicht ausser Acht zu lassen! Denn für die weitere
Differenzirung ist ja die Magnetnadel bei Weitem nicht
empfindlich genug; vor Allem giebt sie nur den stärksten
aller dieser Einflüsse, denjenigen des Sonnenstandes wieder,
obwohl neuerdings beobachtet ist, dass auch der Planet
Venus die Nadel affizire.
Wie die Körper mechanisch, physikalisch und chemisch
durch Magnetisirung verändert werden, bildet den Gegenstand
einer Abhandlung von Hurmucescu („Naturwissenschaftliche
Rundschau« 1898, Nr, 19). Ich gebe im Folgenden eine
kurze Uebersicht der Resultate Martin Ziegler's über die
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