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348 Psychische Studien, XXVI. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1899.)
haben nur Das mit einander gemein, dass sie unaufhörlich
als ihre „Prinzipien: Einheit, Brüderlichkeit, Toleranz und
Freiheit vom Autoritätszwange" proklamiren; und Herrn
Weber'$ „Wegweiser4* macht sich zum Mundstück dieser
Gegner. Im Uebrigen bekämpfen sie einander und haben
nun seit ihrem Austritt aus der Theosophischen Gesellschaft
wohl bereits ein halbes Dutzend immer neuer „Gesellschaften
" und „Verbrüderungen" gebildet. Hätten diese
Herren wirklich den Sinn der Brüderlichkeit, dann würden
sie sich überhaupt nicht getrennt haben vol unserer einheitlichen
, über die ganze Welt verbreiteten Tbeosophischen
Gesellschaft, in der insbesondere auch Toleranz und Freiheit
vom Autoritätszwange in vollstem Maasse verwirklicht
sind. Diese unsere Gesellschaft hat mit all diesen Streitigkeiten
der gegnerischen „Theosophen" nichts zu thun. Wer
sich uns anschliessen will, ist uns willkommen; wer es nicht
will, der mag seinem eigenen Karma folgen! — Einer der
Irrthümer des Herrn Weber muss hier aber noch berichtigt
werden. Weder unser Name, noch unser Wahlspruch, noch
auch unser Siegel haben in dieser von TEL. P. Blavatzky festgestellten
Form und Verbindung je vor der von ihr mit
Olcott begründeten Gesellschaft bestanden. Jede widerrechtliche
Aneignung dieser besonderen Verbindung von Kennzeichen
ist ein Plagiat, und deren Verwendung Unkundigen
gegenüber wäre eine falsche Vorspiegelung. —
Döhren b. Hannover, am 10. April 1899.
Dr. Hübbe-Schleiden.
b) Nachträgliches zur du Prel-Feier. — Von
Freiherrn Dr. Carl du Prel ging uns aus Anlass der Mittheilung
des unten abgedruckten Briefes am 3. Mai nachfolgende
Danksagung und Erklärung zu, aus welcher wir
mit grossem Bedauern entnehmen, dass sein Gesundheitszustand
noch immer viel zu wünschen übrig lässt: „P. P. Aus
Gesundheitsrücksichten sehe ich mich zu meinem Bedauern
genöthigt, für die Ehrungen, die mir seitens verschiedener
Vereine zu Theil wurden, und für die freundlichen Zuschriften
so vieler Gesinnungsgenossen gelegentlich meines
Geburtstages auf diesem Wege meinen herzlichen Dank
auszudrücken. Meran, 5. April 1899. Carl du Prel.
Nachschrift. Sehr geehrter Herr! Das Obige bedeutet
leider keinen vorübergehenden Zustand und es sind
sehr triftige Gründe, die es mir unmöglich machen, Ihren
freundlichen Vorschlag anzunehmen. Ich habe seit einem
Jahre die Schriftstellern ganz eingestellt und werde «sie
wohl nie mehr wieder aufnehmen, nur noch Einiges aus
früherer Zeit herausgeben. Glücklicher Weise ist unsere
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