Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 356
(PDF, 195 MB)
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356 Psychische Studien. XXVL Jahrg. 0, Heft. (Juni 1899.)

erhalten wir nachfolgende sehr dankonswerthe Ergänzung
unseres Artikels im Maiheft (Abt. III) er: — „Sehr geehrter
Herr Professor! Im Maiheft der „ Psych. Stud." bringen Sie
auf Seite 277 einen Artikel, in welchem die Ueberführung
der atmosphärischen Luft in den flüssigen Zustand als eine
amerikanische Erfindung neuesten Datums bezeichnet ist.
Dem gegenüber erlaube ich mir darauf aufmerksam zu
machen, dass ein Verfahren zur Herstellung von flüssiger
Luft für industrielle Zwecke schon vor Jahren dem deutschen
Professor Dr. C. von Linde patentirt wurde, und dass der
Ztnd^sche Apparat, der im Wesentlichen aus einem Luftkompressor
und einem Röhrensystem besteht, auf der vorjährigen
Münchener Maschinenausstellung in Betrieb zu
sehen war. Dieser Ausstellungsapparat lieferte trotz seiner
mässigen Grösse drei Liter flüssiger Luft in der Stunde.
— Ferner möchte ich bemerken, dass sich der deutsche
Kaiser in Anerkennung der grossen Wichtigkeit der Erfindung
schon vor etwa zwei Jahren das neue Verfahren
vom Erfinder selbst hat vorführen lassen. — Was die Ver-
werthung der flüssigen Luft betrifft, so ist man bis jetzt
über das Versuchsstadium noch nicht recht hinausgekommen,
ausgenommen die Herstellung eines Sprengmittels, das
unter dem Namen Oxyliquit bekannt ist — In Laboratorien
wurde flüssige Luft schon vor Linde's Erfindung, aber allerdings
nur in kleinen Mengen und mittels eines sehr com-
plizirten Verfahrens dargestellt. Mit vorzüglicher Hochachtung
Prof. M. Seiling. München-Pasing, tl. Mai, 1899.

P.S. Die flüssige Luft in der Sprengtechnik.
Aus Wien wird vom 18. April über sprengtechnische Versuche
berichtet: Gestern wurden in den Öber-Siveringer Steinbrüchen
vom technischen Militärkomitee Sprengversuche
durchgeführt, die geeignet erscheinen, eine totale Umwälzung
im Sprengwesen herbeizuführen. Die atmosphärische Luft
wird durch Druck von ca. 530 Atmosphären bei einer Temperatur
von — 140 Grad Gels, flüssig, so dass sie wie Wasser
aus einem Gefass ins andere umgeleert werden kann. Diese
Flüssigkeit mit anderen, zum Beispiel oxydirbaren Substanzen
gemischt, gibt nun einen Sprengstoff von bedeutender
Kraft und ungewöhnlicher Sicherheit bei der Verwendung.
Oberst Hess hat diese Neuheit zu einem sehr instruktiven
Versuch benützt, und es steht zu erwarten, dass diese von
hervorragenden Autoritäten im Sprengfach unternommenen
Versuche eine neue Aera eröffnen. Anwesende Fachleute
waren von den Versuchen sehr befriedigt, welche also die
obige, von verschiedenen Zeitungen falschlich dem Prof. Tripler
zugeschriebene Erfindung gleichfalls zu bestätigen scheinen.

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