Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 375
(PDF, 195 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1899/0385
Kraft: Vorkommnisse aus dem Leben eines früheren Seemannes. 875

die man mit dem Namen Geister bezeichnet. Allerdings
habe ich nie a priori geleugnet, ihre Existenz sei möglich;
doch habe ich sie nie wahrnehmen können. — Nun habe ich
einen in mein Leben eingreifenden Fall beobachtet, welcher
mich förmlich zwingt, an ein unsichtbares,
denkendes und in die Zukunft schauendes
Wesen zu glauben, welches sich für mich
interessirt; denn dieses Etwas „Zufall" zu nennen,
dagegen sträube ich mich. Ich bitte Sie, wenn Sie das
Ereigniss für beachtenswerth finden, davon Gebrauch
machen zu wollen.

In der Nacht vom letzten Montag zum Dienstag, gegen
Mitternacht, musste ich in meiner Lampe Petroleum nachfüllen
, oder vielmehr ich wollte es thun, obgleich die Lampe
noch einige Zeit gebrannt hätte. Das thue ich jede Nacht
gegen 12 Uhr, denn der Ballon fasst nur Petroleum für
sechs Stunden, und ich arbeite immer bis 3 und 4 Uhr
Morgens. Um Mitternacht schläft meist schon Alles im
Hause, ich verrichte es also stets selbst. Dazu gehe ich
immer in die Küche, wo die ganze Nacht eine brennende
Lampe hängt, weil ich manchmal etwas aus der Küche zu
holen habe, Wasser, Kaffee u. s. w. Meine Arbeitslampe
besitzt einen Rundbrenner, in der Mitte ist ein Knopf, die
Flamme ist äusserst stark, es gehört ein starker Athemhauch,
ein Blasen dazu, wenn man sie auslöschen will, ohne sie
vorher nieder gedreht zu haben. Oben an der Seite des
messingenen Ballons befindet sich eine durch eine Schraube
verschliessbare Oeffnung zum Einfüllen des Oels; ich giesse
es stets nach, ohne vorher die Lampe auszublasen oder
auch nur niederzudrehen, denn eine Explosionsgefahr halte
ich absolut für ausgeschlossen. So that ich es also auch
vorgestrige Nacht. Ich gehe in die Küche, setze die hellbrennende
Lampe auf die Ecke des Tisches, löse die
Schraube, lege diese auf den Tisch, hole die Petroleumkanne
aus dem Verschlage, wozu ich drei Schritte zu machen
habe, fülle den Ballon bis an die Oeffnung voll, drehe
mich um, setze die Kanne in den Verschlag zurück und
drehe mich wieder um, um an den Tisch zu gehen und die
Oeffnung mit der Schraube zu schliessen. In diesem Augenblicke
sehe ich, wie die Flamme hoch aufflackert, gerade
so, wie wenn ich sie ausblasen will und es gelingt mir
nicht gleich beim ersten Blasen. Dasselbe wiederholt sich
stärker, und ich glaube — kann es aber nicht behaupten
— das Blasen deutlich gehört zu haben. Jedenfalls erlischt
die Lampe, genau auf dieselbe "Weise, als wenn ich zwei
Mal ansetzen muss, um sie zum Verlöschen zu bringen. Ich


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