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392 Psychische Studien. XXVI. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1899.)
Durch einen Sphygmographen verzeichnete Ziegler bei
diesen Experimenten die Kurven seiner Pulsschläge. Nach
einer starken Störung beim ersten Kontakt der Gestirne
erfolgte immer eine starke „d^tente", eine Abspannung des
Nervensystems. Beim Venus - Transit fand er die Effekte
während des Vorüberganges nach dem Eintritt zu seinem
Erstaunen als harmonisch und wohlthue/id. Hätte er
eine Ahnung von Astrologie gehabt, so hätte ihn dies freilich
nicht in Erstaunen gesetzt. Die Wirkung an Eklipsen
bezeichnet er als schädlich und in der Weise meines Experiments
unter Umständen als gefährlich für das Herz.
Die die Sonne bedeckenden Gestirne werfen einen odi-
schen Focus in den Weltraum; hinter demselben tritt die
Odstrahlung wieder auseinander (divergirendes Od) und
gelangt so zur Erde. Dies divergirende Mond-Od wirkt
nachtheilig.
Es ist richtig, dass nicht Jedermann die Sensitivität
Ziegler\ besitzt, allein man kann meiner Ansicht nach
solche künstlich herbeiführen, wie Carl von Reichenbach es
angiebt, indem man eine Kupferdrath-Spiraie um den Körper
führt und einen entsprechenden odischen Strom aus den
Händen einer anderen Person durch den Drath leitet.
Ferner konstatirte auch Ziegler die starke Wirkung
des durch odische Linsen konzentrirten Lichts eines Kometenschweifs
an sich und Anderen. Es erfolgte Herzaussetzen
5 bis 12 mal in der Minute. Ich bemerke jedoch, dass es
sich hier um künstlich konzentrirte Wirkungen handelt.
Wie das Wetter, so fand er auch Epidemien durch
die Planeten beeinflusst. Ihr Stand in nördlicher und südlicher
Deklination wirkt od-polarisch verschieden auf die
Erde und ihre Atmosphäre. Heben sich die Summen der
Winkel -f- und — auf, so entsteht starke odische Abspannung
, physiologisch schädlichen Charakters für die
Menschen. Es gedeihen dann Mikroben am besten. Stag-
nirende Stellungen der Planeten sind ungünstig. So treten
auch gern Erdbeben ein, wenn ein grosser Planet längere
Zeit auf dem Aequator weilt, oder wenn sich Knäuel von
Planeten bilden. Dies ist übrigens vollkommen in Ueber-
einstimmung mit den Regeln der Astro-Meteorologie (cfr.
A. J. Pearce, „Science of the Stars")- Stagnirende Konstellationen
verursachen grosse odische Stauungen.
„Wenn die atmosphärische Luft negativ odisch ist, so
hat sie eine hohe Kapazität für Wasserdampf, Alles trocknet
schnell. Ist sie od-positiv, so hält sie wenig das Wasser
und der Wechsel vom negativen zum positiven Zustande erzeugt
Regen. Ziegler bemerkt, dass daher das Hygrometer
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