Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 396
(PDF, 195 MB)
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396 Psychische Studien. XXVI. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1899.)

der die Litteratur des Somnambulismus kennt, wird wissen,
dass das transscendentale Subject, angeregt durch das
Motiv irgend eines Gefühlsimpulses, eines Interesses,
leichter am Ariadnefaden der Kausalität Wirkung und
Ursache überblickt und so wahrhaft vor dem Seher „der
Geist des Schicksals" steht. Also das Gegentheil von
dem, was Dr. Wedel schreibt, ist richtig, gerade aus
dem Inhalte kann man auf die Quelle der Ferngesichte
schliessen, — schliessen, ob ein Fernsehen des
transscendentalen Subjects, oder eine Inspiration seitens
eines lebenden oder verstorbenen Agenten vorliegt.*) Für
mich giebt es einfach bei Beurtheilung der Quelle des
intellectuellen Kundgebungsinhalts, oder anders ausgedrückt
bei der Frage: „Wo hören die Erscheinungen auf, die blos
in der menschlichen Natur begründet sind, und wo fangen
die an, die aus dem Geisterreich ihren Grund haben?a —
wie vor 90 Jahren Jung-Sülling schrieb, drei Antworten,
die das Richtigste und Vernünftigste enthalten, was bis
jetzt wenigstens über diesen Gegenstand gesagt wurde. Die
eine ist von Jung-Stilling („Theorie der Geisterkunde" §§ 98,
108, 181), der in seiner kindlichen Sprache so ziemlich
dasselbe sagt, was „Sphinx" IV, 19, 25 ff. Hübbe-Schleiden
als Kriterium des echten Geisterverkehrs aufstellt, welchem
Kriterium — wohl gemerkt! — selbst Eduard v. Hartmann
zustimmt.; und endlich die dritte Antwort giebt Aksakorv
im IL Bande seines Standard work. Und ich muss offen
sagen, dass Derjenige, welcher — wenn auch in bester Absicht
— en diesen ein Mal normirten Erklärungsprinzipien
erfahrener und gelehrter Männer mäkelt und rüttelt, ohne
Etwas Besseres zu bringen, unserer Sache, da er U n Ordnung,
statt Ordnung schafft, nicht nützt, sondern nur schadet.

Ferner meint („Psych. Stud." Novbr.-Heft 1897, S. 621)
Dr. Wedel: dass die Materialisirung nur ein exteriorisirtes
Traumbild sei. Da wären wir also wieder bei Jankowski's

*) Charakteristisch ist auch Folgendes: November-Heft 1897
„Psych. Stud." meint Dr. Wedel, dass die „spiritistische Deutungsweise",
welche „auf hypothetische Schwierigkeiten im Jenseits" verweist
(d. i. erklärt, die Entleibten seien an uns unbekannte Gesetze der
intelligibeln Welt gebunden, welche sie meist am Uebertritt in den
anderen Zustand des Jenseits hinderten) vollständig ungenügend sei.
Nun aber verweist Dr. Wedel selbst „Uebersinnliche Welt", Mai-Heft 1896,
S. 115 auf solch eine hypothetische Möglichkeit: den Gefühlswerth
eines Berichts für „den das Tagesbewusstsein tiberragenden Theil
unseres Ich", und begründet damit auch seinen Ausspruch, dass man
aus dem Inhalt der Ferngesichte nicht auf deren Quelle schliessen
dürfe. Ich meine aber, wenn Herr Dr. Wedel Hypothesen aufstellen
darf, dann dürfen es doch die Spiritisten auch.


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