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v. Gaj: Einige Worte der Erwiderung etc.
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wegs betrüben, denn so etwas „passirte schon Grösseren"!
Also Gott befohlen! —
Jaska. Dr. v. Gaj.
Nachwort. Wir bemerken noch, dass dem umstrittenen
Buch, welches Herr Dr. Gr. Const Wütig in seiner demselben
beigedruckten Kritik geradezu den „Standartwerken
dieses Gebietes" beizählt, in Nr. 1 der „ Wissenschaftl. Zeitschrift
für Xenologie" (S. 28/29) durch den Herausgeber
Dr. med. Ferch Maack der wissenschaftliche Werth in einer
noch weniger rücksichtsvollen Kritik desselben völlig abgesprochen
wird. Uns selbst scheint der Herr Verfasser
überhaupt nicht die Absicht verfolgt zu haben, ein AVerk zu
liefern, das vor dem „Forum der exakten Forschung" beistehen
könnte, sondern zunächst in seiner engeren Heimath
das Interesse weitester Kreise für die Fragen des Okkultismus
zu wecken, welcher Zweck auch ohne Zweifel damit
erreicht wurde. - Im Uebrigen dürfte es nicht nur im
Wunsche der Mehrzahl unserer Leser, sondern auch im
wohlverstandenen Interesse der Herrn Autoren selbst liegen,
dass auf etwaige Mängel ihrer Werke mit rücksichtsloser
Schärfe hingewiesen wird, wie dies, im Gegensatz zu der
sonst üblichen, lediglich der buchhändlerischen Reklame
dienenden Anpreisung und gegenseitigen Verhimmelung, mit
so viel Geist und Geschick von Seiten unseres Herrn Litte-
raturberichterstatters geschieht. Letzterer wird im August-
Heft in der fraglichen Angelegenheit das Wort ergreifen.
Die Eed.
III. Abtheilung.
Tagesneuigkeiten, Notizen u. dergl.
Rätlisel hartes.
Lesefrüchte von Dr. H. Wernekke in Weimar.
Von asiatischer Zauberkunst erzählt der nachstehende
Bericht zwar nichts Neues; aber vielleicht ist es
gerade interessant, daraus zu ersehen, dass die Leistungen,
womit die sogenannten Fakire*) uns heute in Erstaunen
setzen, im 14. Jahrhunderte auch ausgeführt wurden. Der
*) Das arabische Wort fakir bezeichnet wie im Persischen
dervisch, im Sanskrit bhikschu einen Armen, einen Bettler; so
wird es auch im Hindustani gebraucht, während für Zauberer das
Sanskritwort yogi ^eigentlich Meister des yoga, des philosophischen
Systems des Patandschali), bei lbn Batuta dschauki, üblich ist.
Psychische Studien. Juli 1899. 28
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