Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 415
(PDF, 195 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen.

415

Unter der „Nervosität" unseres Rückens haben wir psychologisch
eine beständige Aufmerksamkeit zu verstehen, die
wir den aus dieser Körpergegend kommenden Empfindungen
und den durch sie hervorgerufenen Vorstellungen zuwenden.
Wenn man lebhaft an sein eigenes Knie oder an seinen
Fuss denkt, so wird mau gewisse Empfindungen in diesen
Körpertheilen wahrnehmen, derer man sich vorher nicht
oder jedenfalls nur sehr schwach bewusst war. Eine Bewegung
des fraglichen Körpertheiles, wie das Wenden des
Kopfes, ist als Folge solcher Empfindungen kein grösseres
Räthsel, als z. B. das Rücken im 8tuhle, wenn uns eine
Lage während des Sitzens unbequem geworden ist und uns
dies durch unsere Nerven angezeigt wird. Professor
Titchener hat eine Reihe von Versuchen in geinem Laboratorium
angestellt m?t Personen, die die Erklärung abgegeben
hatten, entweder besonders empfindlich gegen das
Angestarrtwerden zu sein oder besonders fähig, durch ihren
Blick andere Personen zu einem Umwenden des Kopfes zu
zwingen. Die Versuche bewiesen stets die Haltlosigkeit
solcher Behauptungen. Man könnte sagen, der Herr
Professor hätte sich eine sehr überflüssige Arbeit gemacht,
denn wissenschaftlich gebildete Menschen glauben
ohnehin nicht an solchen Unsinn (?), wie die Wissenschaft
auch nicht an Telepathie glauben könnte (!),
aber da es sich um einen im Publikum weitverbreiteten
Aberglauben (?) handelt, so kann dem
Gelehrten seine Mühe wohl gedankt werden. — [„Wie
die Wissenschaft auch nicht an Telepathie glauben könnte,"
ist eine wahrhaft köstlich naive Wendung des Verfassers
obiger Zeitungsnotiz, dem die einschlägigen, exakten Untersuchungen
eines CA. Eichet und so vieler anderer Koryphäen
der Wissenschaft ebenso unbekannt zu sein scheinen, wie
das klassische Werk: „Phantasma of the living" von JSr
Gumey, IL Myers und F. Poämore, dessen 1. Theil unter dem
Titel: „Gespenster lebender Personenu längst auch in
deutscher Uebersetzung von F. Feilgenhauer erschienen ist,
und das von mehr als 700 bestbeglaubigten Fällen von
Fernwirkung Sterbender berichtet. — Red.] — Der Einsender
obiger Notiz, Herr cand. ehem. E. Valdek in Darmstadt
, fügt die Bemerkung bei: In den „Hamburger Nachrichten
" war jüngst eine Notiz zu lesen, wonach ein dänischer
Physiologe die Gedankenübertragung nach Versuchen mit
Hohlspiegeln als die Wirkung „unbewussten Flüsterns" des
Agenten zu erklären sucht. Merkwürdig, wie die materialistische
Naturwissenschaft alle erdenklichen Anstrengungen
macht, um nur die Fernwirkung des Geistes (bezw. einer


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