Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 431
(PDF, 195 MB)
Bibliographische Information
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Die supemormale Fähigkeit der Sßrachenbildung. 431

Vision gehabt hätte. Das Medium hat also weder aus seinem
eigenen Gedächtniss, noch aus demjenigen der anderen drei
anwesenden Personen unbewusst die Details seiner Vision
schöpfen können.

Meine zweite Bemerkung (denn nichts darf bei einer
Vision von so grosser Wichtigkeit übersehen werden) ist,
dass sich Frau Nadaud den ganzen Tag, und also auch
während der Zeit unserer Sitzung in einer, von meiner
Wohnung nur etwa 500 Meter entfernten Strasse zugebracht
hat, und dass sie sich selbst die Frage gestellt hat, ob wir
etwa zufällig eine Sitzung abhielten. Hieraus könnte man
eine sehr gewagte Hypothese ableiten, nämlich dass im
Augenblick, als Frau Nadaud an uns dachte, ein gewisser
Theil ihres Gehirns Aetherschwingungen hervorbrachte,
welche die erwähnte Vision im Gehirn des Mediums auslösten
. Beides konnte mir Frau Nadaud nicht bis auf die
Minute angeben, 5,u welcher Zeit sie sich in einer hinreichend
geringen Entfernung von unserer Wohnung befand. Es wäre
wünschenswerth zu wissen, ob das Medium gerade in diesem
Augenblick angefangen hatte, durch einen starken Schwefelgeruch
belästigt zu werden. Wie dem auch sei, und was
für Schwierigkeiten sich auch aus obiger Hypothese ergeben
mögen, so könnte man nach derselben annehmen, dass die
Aetherentladung dem Medium alte, seit langer Zeit in dem
ungeheueren Reiche des Vergessens begrabene Eiinnerungen
zugeführt hätte. Ferner wäre noch bei dieser Vision zu
bemerken, dass es der Geruchsinn des Mediums war, der
zuerst afficirt wurde, denn das Medium hatte, bevor es des
Steinbruchs ansichtig wurde, den Schwefelgeruch gespürt
Wir haben dieses Phänomen noch bei einigen anderen
Sitzungen beobachtet. Manchmal, aber nicht oft, habe ich
konstatirt, dass der Gehörsinn zuerst afficirt wurde, das
Medium hatte sich rufen gehört, bevor es etwas gesehen
hatte. In allen anderen Fällen wurde der Gesichtssinn
zuerst ergriffen und sehr oft hat er allein funktionirt.

Ich habe bei dem Medium noch andere Visionen
beobachtet, die sich meiner Meinung nach ebenfalls weder
durch Lesen im Gehirn der Beisitzer, noch durch Erinnerungen
des Mediums erklären lassen, aber keine von
einer solchen Beweiskraft wie diejenige von dem Steinbrecher
Jean und zwar aus zwei Gründen; nämlich entweder hat
man die That^achen nicht auf ihre Wahrheit prüfen können,
oder es erschien nicht vollständig ausgeschlossen, dass das
Medium irgend etwas Aehnliches gesehen oder gelesen hatte;
man könnte dann das Medium als eine lebende Bibliothek
bezeichnen. Zu der ersteren Gruppe gehört auch die Vision,


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