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Frendenberg: Elektrische Lichterscheinungen etc. 435
Die Edism'Bche Glühlampe, wie sie von der Installation
in Zimmern, Kajüten, Höfen angewendet wird, kommt, wenn
man Energie von hoher Spannung anwendet, ganz ins Glühen
und brennt sehr hell ohne irgend welchen Leiter. Es ist
bemerkenswert!!, dass Leute, die solche Lampen beständig
benutzen und die sich inmitten solcher Installationen befinden
, d. h. in der Atmosphäre der Thätigkeit dieser Ströme
selbst, keineswegs darunter leiden und sich vollkommen
sicher fühlen.
Die Theoretiker haben folgende Erklärung gegeben. Die
Lampe brennt unter der Einwirkung der Elektrizität, welche
sie ohne Leiter erreicht. Die Sicherheit des Menschen, der
sich in einer derartigen Atmosphäre aufhält, findet nach
ihnen ihre Erklärung in dem hohen Ryihuius der Wellen
der rm/a'schen Ströme und in dem Umstand, dass der
thierische Organismus für die Vibrationen solcher Wellen
durchlässig ist.
Nach uns ist die Phosphorescenz der Lampe im Tm/a'schen
Kabinet ein identisches Phänomen mit der Phosphorescenz
dieser Lampe, wenn man sie dem Discus des Elektrophoren
nähert. Und wie in diesem letzteren Falle die Ursache
dieser Phosphorescenz sicher nicht auf dem Strome von sehr
hoher Intensität beruht, so wird es offenbar, dass man die
Erklärung der Phosphorescenz auch im ersten Falle in einer
anderen Erscheinung suchen muss. Man möge sich erinnern,
dass die Elektrizität ein guter Hervorrufer der polaren
physiologischen Energie ist, dass diese letztere sehr phos-
phorescent und nicht nur unschädlich für die Thiere ist,
sondern sogar eine normale Eigenschaft derselben darstellt.
Und wenn man alsdann alle diese Thatsachen in Erwägung
zieht, so hat man keineswegs nöthig, bei der Erklärung des
Phosphorescenzzustandes der Lampe im Tm/a-Kabinet auf
die jeder wissenschaftlichen Grundlage entbehrende Annahme
einer Durchlässigkeit des menschlichen Organismus für die
elektrischen Wellen von hohem Rythmus zurückzugreifen.
In der That, die Erklärung ist eine ganz andere und eine
ganz einfache. Die Thatsachen erweisen, dass bei diesen
beachtenswerthen Experimenten mit den Geissler'sehen,
Hittorff'schexi, Crookei'sehen Röhren, den Röntgenhchm Tuben
und Kolben und bei dem Tm/a-Kabinet das Licht oder
vielmehr die Lichterscheinung nicht der elektrischen Energie,
sondern der polaren physiologischen Energie verdankt wird,
welche den Strom begleitet.
Diese Schlussfolgerung hat uns dazu geführt, Röntgeno-
gramme durch das angegebene, ganz einfache Verfahren
zu erhalten«, ohne Ströme von hoher Intensität zur An-
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