Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 465
(PDF, 195 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Maier: Zum 4. Internationalen Fsychologon-Kongress in Paris. 4ß5

Bekanntlich hat der letzte in München abgehaltene
Psychologen-Kongress die schwierigste und eben deshalb
augenblicklich fast wichtigste psychologische Frage, die des
Spiritismus, weil sie noch nicht spruchreif erscheint, von
den Verhandlungsgegenständen schon aus Opportunitäts-
gründen überhaupt ausschliessen zu müssen geglaubt. Wenn
nun auch der ziemlich allgemein gehaltene Titel der
V. Sektion den Schein erwecken könnte, dass die den
Animismus, bezw. Spiritismus betreffenden noch ungelösten
Probleme diesmal etwa dort unterzubringen wären, so dürfte
doch wohl eine spezielle Hereinziehung jener offenen Fragen
der Psychologie auch von den Leitern des Pariser Psychologen
-Kongresses schon deshalb prinzipiell abgelehnt werden,
weil dieselben eher vor das Forum des internationalen
Spiritualisten-Kongresses gehören, der (wie wir
bereits im Februar-Heft S. 96 u. ff. berichteten) voraussichtlich
um dieselbe Zeit unter der Leitung von Alban Dubet,
Redakteur des „unabhängigen" Journal du Magnetisme et
de la Psychologie) stattfinden soll. —

Freilich wäre nach unserem Urtheil eine gegenseitige
Verständigung oder doch Annäherung durch Mittheilung
und Ergänzung der gewonnenen Resultate auf dem Wege
des Austausches von Gedanken und von Erfahrungen für
den Fortschritt der psychologischen Wissenschaft gerade
von besonderem Werth. In diesem Sinne begrüssen wir die
von /. Bouvery, dem begeisterten Vorkämpfer der Idee einer
Vereinigung sämmtlicher psychologischer und spiritua-
listischer Schulen und Richtungen, in Nr. 203 von „La Paix
universelle" gegebene Anregung, wornach der Spiritualisten-
Kongress wenigstens eine besondere Sektion organisiren
sollte, die es den Materialisten gestatten würde, ihre
desiderata, namentlich hinsichtlich der heutzutage Alles
beherrschenden sozialen Frage vorzubringen* Das Publikum
könnte sich dann eher ein Urtheil bilden, auf welcher Seite
sich die Wahrheit und der praktische Sinn befinden. Der
Spiritualisten-Kongress, der sich keinesfalls aullösen sollte,
ohne die Basis einer internationalen spirituali-
stischen Föderation gebildet zu haben, sollte der
Welt, sollte den Denkern, die sich in Paris ein Stelldichein
zur ßegrüssuug des neuen Jahrhunderts geben, das erhabene
Beispiel der Einigung zur Verwirklichung des Ideals der
Freiheit, der Brüderlichkeit und der Gerechtigkeit liefern.
Er würde dann die Behauptung bestätigen, dass die ganze
Menschheit eine einzige Familie ist, in welcher,
wie in der kleinen patriarchalischen Familie, nur ältere und
jüngere Geschwister unterschieden werden, die sich gegenseitig
lieben, achten und unterstützen sollen. So könnte der


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