Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 471
(PDF, 195 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen.

471

b) Eine Wundererscheinung, Aus Antonienhütte,
Kreis Kattowitz, schreibt man uns: Ein seltsamer Vorfall
hält einen grossen Theil der Bevölkerung von Antonienhütte
und Umgegend in Aufregung. Im Laufe des vorgestrigen
Nachmittags verbreitete sich hierselbst wie ein
Lauffeuer die Nachricht, dass in der Wohnung des in einer
hiesigen Schichtmeisterei beschäftigten Beamten B. sich ein
„Wunder" ereignet habe, indem das an der Wand hängende
Christusbild Leben bekommen hätte, was durch das Hin«
und Herbewegen der Augen deutlich wahrzunehmen sei. Es
schwirrten die unsinnigsten Gerüchte durch den Ort, welche
unter anderem besagten, dass die Ehefrau des Schicht-
meisterei-Gehilfen in ihrer Noth vor dem Christusbilde
gelegen und gebetet habe, dass Gott das vierjährige, an
Blindheit leidende Kind sehend machen möge, was plötzlich
unter Bewegungserscheinungen des Christusbildes erfolgt sei.
Nach einer anderen Version soll die Erau zuerst in ihrer
Krankheit die „noch immer wahrnehmbare Erscheinung"
gehabt haben. Es fand nun nach dem erwähnten Hause die
reine Völkerwanderung statt, indem jeder das „Wunderbild''
sehen wollte. Der Andrang war so gross, ja man möchte
sagen, das Gebahren mancher Personen ein so fanatisches,
dass die Polizei einschreiten und sogar etliche Verhaftungen
vornehmen musste. Es machte sich von Stunde zu Stunde
ein immer grösserer Zufluss von Menschen aus allen Windrichtungen
bemerkbar und wurde von der immer mehr sich
stauenden Volksmenge die Anwesenheit des Ortspfarrers G.
gewünscht, was dieser aber ablehnte. Schliesslich war die
Polizei gezwungen, das „Wunderbild" aus dem Hause zu
entfernen und es vorläufig in Gewahrsam zu nehmen. Wer,
wie Schreiber dieses Berichtes, an der zumeist aus Arbeitern
und weiblichen Personen bestehenden Volksmenge Beobachtungen
zu machen Gelegenheit hatte, wird beipflichten, dass
Alle von dem Wunder überzeugt sind. — So die „Ratiborer
Zeitung" vom 24. Juni er. Einer unserer Leser, Herr
Wladislaus Lehnert in Gleiwitz, verspricht uns, den weiteren
Verlauf dieses angeblichen Wunders zu verfolgen und, falls
er Näheres erfährt, uns davon Mittheilung zu machen, um
zu ergründen, ob es sich um eine thatsächliche, vielleicht
auf mediumistische Einwirkung der Frau zurückzuführende
Bewegung des Bildes, oder blos um die Hallucinationen bezw.
Einbildungen einer Kranken handelt, die auf ihre Umgebung
ansteckend gewirkt haben könnten, wovon ja die Geschichte
des Aberglaubens, namentlich im Mittelalter, zahlreiche
Beispiele liefert.

c) Eine merkwürdige Arbeit Sirindberg's veröffentlichte


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