Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 476
(PDF, 195 MB)
Bibliographische Information
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476 Psychische Studien. XXVI. Jahrg. 8. Heft (August 1899.)

— Endlich schreibt man aus Wien, 8. Juli: Die Budapester
Firma Schäfer unternahm neue Versuche mit drahtloser
Telegraphie. Den Anfang machte ein Versuch auf elf Kilometer
Distanz von Fiume bis Abbazia mit gutem Erfolg.
Am 6. Juli wurden grössere Versuche auf der Strecke
Fiume-Abbazia-Pola gemacht. Das Resultat war unerwartet
gut. Marconts Cohaerer wurde gar nicht angewendet, sondern
die neuerfundene Schäfer'&che Platte, welche einfacher und
empfindlicher ist. Die Versuche fanden Nachts statt. Abgesendet
wurden die Telegramme von dem Segelschiff
„Spirito" im Fiumaner Hafen, empfangen wurden sie auf
den Dampfschiffen „Stephani", „Volosca" und „Tiburnia."
Der Kapitän unterfertigte ein Protokoll, dass die Zeichen
bis zur Luftlinie in der Distanz von 62 Kilometern oder
34 Seemeilen von der Absendstation vollkommen deutlich
gegeben wurden, obwohl die direkte Luftlinie auf der Fahrt
durch zwei Landzungen von zwei Seiten abgesperrt wird.
Marconis Reeord ist um elf Kilometer übertroffen. Es werden
Vorbereitungen gemacht, um noch grössere Entfernungen zu
erreichen und die Luftleitung an der Sendstation überflüssig
zu machen, wodurch die bisherigen Masten, Leuchtthürme und
Gerüste erspart würden. — Dass mit diesen ungeahnten technischen
Fortschritten zugleich der Beweis für die Möglichkeit
der von den Okkultisten längst behaupteten Telepathie rein
physikalisch geliefert ist, bedarf keiner weiteren Ausführung.

Liitteraturbericlit.

Dr. Alfr. Lehmanni „Aberglaube und Zauberei etc." (Schluss von S. 423.)

So ist L. gross, wo es sich um die Entwickelung wissenschaftlicher
Gesetze und Ideen handelt. Und merkwürdig! Eben jenen Forscher ver-
lässt alle Besonnenheit, wo er die gefundenen Gesetze anwendet, wo er
zur Kritik einzelner historischer Thatsachen schreitet. Er hat sich in die
Tdee, den Okkultismus aus d<*r Welt zu schaffen, so verrannt, dass er mit
Hintansetzung aller Wissenschaftlichkeit schliesslich selbst in die Fehler
verfällt, die er an anderen tadelt. Es liegt mir fern, zu leugnen, dass Z.
auch an der Kritik des einzelnen Falles vieles Vortreffliche bietet. Aber
das kann die schweren Mängel nicht aus der Welt schaffen, die sich infolge
der Befangenheit Z.'s breit machen. Es isl ihm eben so ergangen,
wie Vielen vor ihm, die den Splitter im Auge d»*s Nächsten herausziehen
wollten und dabei den Balken im eigenen Auge übersahen.

Es liegt nicht im Sinne dieser summarischen Kritik, L. Seite nach
Seite seine Fehler nachzuweisen. Die vorliegenden Bemerkungen sollen
keine Entgegnung darstellen, sonst hätte ich auf jeden Fall eingehen
müssen. Das hätte ein voluminöses Werk erlordert, trotzdem L. nur einen
winzigen Bruchtheil der vorhandenen Thatsachen kritisirt hat. Er hat
sich mit den causes celebres und einigen wenigen anderen Fällen begnügt
— ganze Gruppen von unbequemen Thatsachen aber mit genialer Leichtigkeit
übersehen. Ich beabsichtige nun keineswegs, für den supernormalen
Charakter der in Bezug genommenen Phänomene einzutreten. Es kommt
mir nur darauf an, die Feh lerqu eile in der Beweisführung Z.'sklar-
zusteUen. Nicht die Echtheit der Phänomene, sondern nur X.*s falsche


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