Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 500
(PDF, 195 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1899/0510
500 Psychische Studien. XXVI. Jahrg. 9. Heft. ^September 1899.)

können. Darauf würde die Verwandlung des Fadens in eine
dünne Schicht folgen, an welcher also schon weniger Theile
des Ausgedehnten frei bleiben (die Menge desselben wird
in allen solchen Beispielen als identisch vorausgesetzt).
Darauf entstehe ein Kompaktes, durch Aufeinanderlegen
der Hälften, der Viertel jener Schicht u. s. w., wobei also
die Beziehungen der verschiedenen Theile zu einander zunehmen
und die freie Fläche nach aussen immer abnimmt.
Am meisten Beziehungen bezw. Zusammenwirkungen und
Durchdringungen der Theilkräfte unter einander giebt es,
ceteris paribus, in einer kompakten Kugel; zwischen ihr und
der eines Fadens liegt eine unzählige Menge von Stufen
und Arten, zumal wenn man bedenkt, dass jede Grundform
gleich neue partielle Beziehungen darstellt, sobald an ihr
Auswüchse, Anhängsel, Vertiefungen, Krümmungen und
dergleichen vorkommen. Im allgemeinen kann man sagen:
je dünner, je ausgebreiteter, je weniger zusammenhängend
ein Körper ist, desto vereinzelter die Wirkung der Theile
auf die Umgebung, desto stärker und mannigfaltiger auch
die Wirkung letzterer auf jene, desto leichter kann zugleich
das Gleichgewicht des Ganzen gefährdet werden. Und umgekehrt
: je konzentrischer, je gedrungener die Gestalt, desto
mehr Zusammenwirken der Theile, desto weniger Wechselwirkung
von und nach aussen und desto stabiler das Gleichgewicht
. Dieses Gesetz lässt sich unter anderem in zahllosen
Beispielen an den Formen der Organismen verfolgen,*) ja
wir sehen, dass ein dünner und langer Körperbau des
Menschen im allgemeinen eine weniger in sich zurückgezogene,
eine leichter durch äussere Einwirkungen in Anspruch
genommene (aber auch durch äussere Schädlichkeiten leichter
gefährdete) Existenz bedeutet,**) indes eine gedrungene
Körpergestalt, ceteris paribus, das Gegentheil darstellt.

Nun müssen wir aber noch Eines in Betracht nehmen:
nicht nur die Gestalt eines Körpers bedeutet gewisse
Differenzen in seinen Zusammenwirkungen und seinen Sonderwirkungen
; sondern es zeigen sich dieselben auch unter
Beibehaltung einer gegebenen Form, in Folge eines Wechsels
der Dichtigkeit des Stoffes. Worin besteht nun der Unterschied
zwischen ersterem und letzterem Falle ? Die sich bei
einem Dichter- oder Dünnerwerden der Substanz einstellenden
Differenzen der Zusammen Wirkungen und der Sonderwirkungen

*) So sind z. B. verschiedene Auswüchse, Taster, Vervielfältigungen
innerlicher Schläuche u. s. w. das Merkmal einer Zunahme von Wechselwirkungen
mit der Aussenwelt.

**) Dieser Typus ist auch häufiger als sein Gegensatz mit
Nervosität gepaart


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