Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 506
(PDF, 195 MB)
Bibliographische Information
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506 Psychische Studien. XXVI. Jahrg. 9. Heft (September 1899.)

will ein Mittel besessen haben, lebende Personen zu citiren,
d. i. eine zwangsweise Loslösung des Astralleibes zu
bewirken (das Gegenstück zur freiwilligen Aussendung
desselben = Majavi Rupa), und Hennings berichtet von der
Beschwörung eines Sprachmeisters, der im Begriffe steht,
auszugehen, im Momente der Beschwörung ohnmächtig zusammenstürzt
und wirklich den Beschwörenden erscheint.
Nach Kerner*'s „Magicon" III, 474 soll auch /. G. Schrepfer*)
Lebende haben erscheinen lassen, und es ist charakteristisch,
dass es verschiedentlich bei den „pneumatischen Arbeiten"
des „sich eräschernden" Schrepfer vorkam, dass Personen,
die sich den Gestalten näherten, Schläge und Stösse bekamen
, was auch für wirkliche Materialisation spricht.
Bei all den Todtenbeschwörungen, wo es sich um gewollte
und bewusste Anknüpfung mit den niederen Seelenbestand-
theilen Entleibter, denen man Material (durch bestimmte
Räucherungen, oder chemische Ingredienzien) zur zeitweiligen
Rematerialisirung stellte, handelt es sich, im Gegensatz zur
passiven Mediumschaft, um aktive Magie oder Adept-
schaft. Das Medium ist nur ein Vermittler zwischen
Sinnen- und Geisterwelt und ein völlig willenloses Werkzeug
fremder, übersinnlicher Eindrücke, während der Adept
(Magier, Yogi) ein völlig willkürlicher und bewusster
Meister übersinnlichen Wissens und Könnens ist. Treffend
vergleicht Dr. Hübbe-Schleiden jenes mit einer Leydener
Flasche, diesen mit einer galvanischen Batterie.**)

Das ganze Mittelalter ist reich an solchen Adepten,
die im höheren, naturphilosophischen Sinne nach dem
Schlüssel zum Mysterium der Natur forschten, denen sich
verborgene Götterkräfte enthüllen sollten, und die im
niederen Sinn als Magier den Stein der Weisen, die
goldmachende Tinktur und die Panacee des Lebens suchten,
und als übersinnliche Prestidigitateure mehr oder minder
merkwürdige Zaubereien vollbrachten. Ich brauche nur
Albertus Magnus, Arnold von Villanova, Abt Trithemius von
Sponheim, Agrippa von Nettesheim, Paracelsus u. s. f. zu
erwähnen. Aber der Lieblingsmagus des Volkes wurde
keiner von diesen gelehrten, auf der Höhe des Lebens,

*) Man vergi. hierüber „Psych. Stud." März-Heft 1892 S. 110 ff.
mit weiteren Nach Weisungen Ober ihn, zu denen noch daselbst die
Hinweisung auf März-Heft 1881 S. 140 gehört. Die Quelle GollschalPs
aber, die er nicht genannt hat, ist: Samuel ScMegcl\ ehemaligen Bogc-n-
Meisters in der Loge zur Linde in Leipzig, „Tagebuch seines mit
J. G. Schrepfer gepflogenen Umgangs." (Berlin und Leipzig, 180b.) —
Anm. d. Dr. Gr. C. Wütig %

**) Siehe darüber „Sphinx" 1886, Juni-Hefe S. 377.


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