Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 512
(PDF, 195 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1899/0522
512 Psychische Studien. XXVI. Jahrg. 9. Heft. (September 1899.)

habe ich nie, niemals das Glück gehabt, den Besuch eines
verstorbenen Angehörigen, eines Freundes zu erhalten.
Waruni dieses ewige Schweigen meiner Lieben?4'
So ist er allmählich zu der Erkenntnis gelangt, dass sogar
das ernsteste Buch von Allan Kardec „La Genese" (die Entstehungsgeschichte
), welches der „Meister" und seine Nachfolger
in der Leitung des offenbarungsgläubigen französischen
Spiritismus als das Werk des Geistes von Galilei darstellten,
der sich eben durch Vermittelung des Mediums Flammarion
„mitgetheilt" habe: „nur der Reflex desjenigen war, was ich
selbst wusste, was wir Sitzungstheilnehmer :n jener Epoche
über die Planeten, die Sternenwelt, die Kosmogonie u. s. w.
dachten. Diese Mittheilungen haben mich in nichts belehrt.
Jupiter z. B. hatte vier Trabanten, jetzt wissen wir, dass
er deren fünf hat, Saturn hatte acht (er hat aber neun);
es war eine Welt voll Grauen, eine Hölle. Die merkwürdigen
Zeichnungen von Victorien Sardou über die Wohnungen auf
dem Jupiter waren von denselben Ideen eingegeben zu einer
Zeit, wo uns dieser Planet als ein Paradies mit ewigem
Frühling erschien, während ihn die heutige Astronomie für
unbewohnbar hält."

Auch Victor Hugo, dessen hinterlassenes Manuskript
über die vermittelst des Tisches erhaltenen Mittheilungen
(die seiner Zeit durch Paul Meurice veröffentlicht werden
sollen) Flammarion lesen durfte, ist, wie letzterer nunmehr
glaubt, sammt seinen spiritistischen Freunden von eigenen
Illusionen getäuscht worden. „In der Mehrzahl der Fälle
— mit sehr wenigen Ausnahmen [was wir zu beachten
bitten! Die Red.] — stellen sich die Mittheilungen
der Tische lediglich als die Wieder Spiegelungen der Gedanken
eines oder mehrerer der Theilnehmer dar und ihr
wissenschaftlicher, philosophischer, moralischer Werth steht
genau im Verhältniss zu dem der Mitwirkenden. [Diese
schon oft konstatirte Wahrnehmung kann auch der Schriftleiter
der „Psych. Stud." aus eigener mehrjähriger Erfahrung
bestätigen. Die Red.] — In einem Cirkel von Katholiken
, von Protestanten, von Dichtern, von Philologen,
von Geschichtsforschern korrespondiren die erhaltenen Mittheilungen
durchweg mit den dort herrschenden Ideen,
Ueberzeugungen und Eindrücken.*1

Mit Bezug auf die in der Gruppe von Eugene Nus*)
niedergeschriebenen herrlichen Orgelmelodien sagt Flammarion
: „Nicht ein fremder Geist hat offenbar diese Melodien
diktirt, sondern der des Musikers Bureau, der, ohne dass

*) In seinem berühmten Werk: „Choses de Pautre Monde."


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