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Maier: Zur Erklärung der Transsoendentalphotographien. 543
was bis dahin bei derartigen Versuchen am Tage noch gar
nicht vorgekommen war. Ebenso erging es uns einige Tage
später, als mich ein Herr besuchte, der grosses Interesse an
tibersinnlichen Kundgebungen hatte, und daher den Wunsch
äusserte, einer solchen photographischen Aufnahme beizuwohnen
. Bei dieser Sitzung wurde mir von den geistigen
Freunden der Eath ertheilt, bei der nächsten Aufnahme
wieder den alten Apparat zu verwenden; als Ursache des
Misslingens wurde jedoch gleichzeitig auch erwähnt, dass
ungünstiges „Fluid" beim Medium vorhanden gewesen sei.
Letzteres wahrscheinlich schon ein Vorbote der schweren
Krankheit, von der Frau D. Tags darauf am 2. Juli befallen
wurde und die sie 6 Wochen lang an's Bett fesselte.
Ob diese Erkrankung (Gehirnhautentzündung) mit den
photographischen Versuchen im Zusammenhang stand oder
nicht? Wer kann es sagen?!
Thatsache ist, dass Frau D. nach jedmaligem
Versuch, welcher von Erfolg begleitet war,
über heftige Kopf -und Nackenschmerzen klagte
und stets einige Tage der Buhe bedurfte, bis das frühere
Wohlbefinden wieder hergestellt war.
Frau D. lässt Sie bestens grüssen, indess auch ich verbleibe
mit freundlichem Gruss Ihr
hochachtungsvoll ergebener
Wilhelm Hotz."
Nachwort. — (Zu Bild 2.) Der Umstand, dass auf
obigem Bild ein Stück der Tapete auf Vorhang, Sessel und
Medium sichtbar ist, kann auf den ersten Anblick Verdacht erregen
, weshalb wir das Urtheil sachverständiger Photographen
darüber einziehen zu sollen glaubten. Dieselben sind jedoch
der Ansicht, dass der Vorhang sich während der
Aufnahme verschoben haben müsse. Die Annahme,
dass etwa zwei Bilder auf eine Platte photographirt wurden,
sei nach Beschaffenheit der vorliegenden Platte ausgeschlossen
. Da jedoch diese Annahme Physikern ungenügend,
bezw. unmöglich erschien, so wendete ich mich direkt an den
Besitzer der Platten, Herrn Dr. med. W. Hotz, mit der Bitte
um gefällige Aufklärung, wobei ich betonte, dass es meine
ursprüngliche Absicht war, die ganze mir seiner Zeit von
Herrn Reckner in Braunschweig gezeigte Serie zu veröffentlichen
, indem gerade die ersten, zum Theil misslungenen
Versuche für die wissenschaftliche Erklärung der
technischen Entstehung der Bilder besonders
werthvoll erscheinen. Hierauf erhielt ich unten stehendes
gütiges Antwortschreiben, dem ich nur noch den Wunsch
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