Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 562
(PDF, 195 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1899/0574
562 Psychische Studien. XXVI. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1899.)

Es ist überflüssig, binzuzufügen, dass derartige Benachrichtigungen
auch auf andere Weise in das Unterbewusst-
sein der Person gelangen können; zum Beispiel durch in
Hörweite der Person geführte Gespräche, auf die dieselbe
indessen bewusst nicht achtgegeben hat Ebenso leicht
sind diejenigen Ahnungen zu erklären, die sich auf Veränderungen
beziehen, weiche im Organismus eines Menschen
vor sich gehen.

In den eben erwähnten Fällen besteht die Ahnung einfach
darin, dass die Empfindungen, welche jenen Veräusse-
rungen im Organismus vorangehen, aus dem Unterbewusst-
sein ins Bewusstsein treten, oder die Ahnung wirkt selbst
als Autosuggestion und wird so zur bestimmenden Ursache
dafür. So können die auf automatischem Wege erhaltenen
„ Benachrichtigungena von einer unvermuthet nahenden
Krankheit, einer unverhofften Genesung etc. entweder die
Folge von Zuständen sein, die diesem Ereignisse vorangehen
, und die im Organismus schon vorhanden sind, sich
aber noch nicht geäussert haben, oder sie können vielmehr
selbst die suggestive Ursache ihrer Verwirklichung bilden;
denn es ist allgemein bekannt, dass die Suggestion und
Autosuggestion, welche gleiche Wirkungen haben, genügen,
um pathologische Prozesse hervorzubringen oder auch solche
in ihrem Verlaufe aufzuhalten, wie auch verschiedene andere
Zustände im Organismus aufzuheben, z. B. die Unfruchtbarkeit
bei Frauen*) etc.

Wir könnten ebensoviele Fälle von Ahnungen erwähnen,
die sich auf Vorgänge ausserhalb der Person beziehen und
die doch durch bewusste oder unbewusste Vermittelung
derselben bestimmt sein können. In der That begreift man,
dass die suggestive, durch eine Vermittelung des Unter-
bewusstseins ausgeübte Wirkung (die eine mehr oder weniger
häufige Form der Ahnung darstellt) in gewissen Fällen die
Person, wenngleich unbewusst, veranlassen kann, eine bestimmte
Handlung auszuführen oder wenigstens hindernde
Umstände zu beseitigen.

*) Der bekannte Dr. Dumonpallier von der Academie de M6deeine
und Präsident der Soetete d'Hypnologie et de Psychologie theilte der
Gesellschaft kürzlich einen Fall einer Daine mit, die zu ihrem grossen
Leidwesen nach siebenjähriger Ehe noch kein Kind gehabt hatte; sie
wurde schon am zweiten Tage schwanger, nachdem Dr. D. ihr nach
ihrem Wunsche entsprechende Suggestionen eingegeben hatte, um Unregelmässigkeiten
in ihren Funktionen aufzuheben, die (vielleicht nur
ein autosuggestives) Hinderniss tür die Empfängniss waren. Besondere
Umstände ermöglichten es, festzustellen, dass dies in der That an
einem der beiden Tage eintrat, welche auf die erste Suggestion folgten.
Siehe Kevue de FHypnotisme, Juli 1897, S. 14.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1899/0574