Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 564
(PDF, 195 MB)
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564 Psychische Studien. XXVI. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1899.)

der telepathische Perzipient der Ahnungssymptome, der
Gedanken oder Absichten vorzustellen, die mehr oder
weniger verborgen bei B existiren, und, wie wir eben gesehen
haben, die Anzeichen sind von künftigen Modifikationen
in seinem Organismus oder künftigen Thätig-
keiten, die er auszuführen im Sinne hat. Bei der andern
telepathischen Erklärungbform wäre A nicht mehr ein einfacher
und passiver Empfänger dessen, was sich in B vorbereitet
, sondern er würde in Wirklichkeit, der Agent sein,
der durch telepathische und im allgemeinen unbewusst auf B
ausgeübte Suggestion bei diesem organische Modifikationen
hervorbringen oder ihn zu bestimmten Handlungen veranlassen
könnte.

In diesem Falle würde der eigentliche Empfänger*) B
sein, und die Wahrnehmung der Ahnung durch A würde
einfach darauf beruhen, dass im Bewusstsein des A eine
Vorstellung aufblitzt, wenn sein Unterbewusstsein auf B
gewirkt hat oder zu wirken beginnt.

Wenn man annimmt, A könnte in aktive oder passive
telepathische Verbindung nicht nur mit B, sondern auch
mit einer Reihe von Personen C, D, E etc. treten, die
direkt oder indirekt alle an der Verwirklichung des vorhergesagten
Ereignisses theilhaben, so sieht man leicht, wie
ungeheuer gross das Feld ist, das von der telepathischen
Erklärung offenbar umfasst werden kann; das ist noch in
viel höherem Grade der Fall, wenn man zugiebt, dass telepathische
Wirkungen sich nicht nur zwischen Menschen,
sondern unter einer besonderen und einfacheren Form auch
zwischen Menschen und Thieren und unter den Thieren
selbst äussern können. Eine andere Klasse von Erscheinungen
, deren Thatsächlichkeit, wenn auch noch nicht bewiesen
, so doch ein Gegenstand der Diskussion auf dem
Gebiete der psychischen Forschung ist, kann in Ermangelung
von etwas anderem dazu dienen, eine Erklärungsmöglichkeit
für eine Anzahl derjenigen Fälle von Ahnungen
zu bieten, die wir sogar mit Hülfe der Telepathie nicht zu
erklären im Stande sind. Ich meine die Telästhesie, oder
die direkte, auf anderem Wege als durch die bekannten
Sinnesbahnen bewirkte Wahrnehmung lebloser Dinge. In
dem besonderen Falle, wo die Wahrnehmung durch Ge-
sichtshallucinationen zu Stande kommt, die den Gegenstand
mehr oder weniger genau wiedergeben, nennt man dieses
Phänomen „Hellsehen".

*) „Empfänger1* nur in dem Sinne der telepathisch beeinflussten
Persönlichkeit


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