Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 584
(PDF, 195 MB)
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584 Psychische Studien. XXVI. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1899.)

„Le ciel »e punit pas par de telles grimaces
Et ne travestit pas en fou FranQois premier;
Uenfer n'est pas im bal de grotesques paillasses
Dont le noir cbattment serait le costumier."

Auch auf seine zweite poetische Anfrage erhielt der
ruhmreiche Lyriker von seinem Kollegen aus dem Jenseits
in prächtigen Reimen eine so derbe Abfertigung, dass er
ärgerlich sein Heft hinwarf und das Zimmer veriiess, indem
er immer glaubte, dass diese Mittheilungen einer fremden,
von ihm unabhängigen, ihm bisweilen fcogar feindseligen
Intelligenz herrührten, die mit ihm diskuiirte und ihn mit
überlegenem Hohn abtrumpfte. Und doch, wenn man diese
noch erhaltenen drei Hefte durchgeht, kann man sich des
Gedankens nicht erwehren, dass man lediglich Victor Hugo
hört, häufig sogar den sublimirten Victor Hugo. Da nun
der Gedanke an einen bewussten Betrug von Seiten des
Dichters oder seines Freundes Vacquerie oder eines anderen
der auserwählten Theilnehmer auch keinen Augenblick aufkommen
kann, wobei man ja annehmen müsste, dass
absichtlich Phrasen geschaffen worden wären, um sie dann
durch die Bewegungen des Tisches zu reproduzireu, so
bleiben zur Erklärung allerdings nur zwei Hypothesen
übrig: entweder eine unbewusste spielende Handlung des
Geistes von V. Hugo, bezw. eines anderen der Anwesenden, •
oder die Anwesenheit eines unsichtbaren selbstständigen
„Geistes." Flammarion lässt vorläufig diese beiden Hypothesen
zu, ohne sich für die eine mit völligem Ausschluss der
anderen auszusprechen, wobei er aber erklärt, dass alle
beide eine Fülle von Schwierigkeiten bieten, umsomehr als
V. Hugo nicht am Tisch war, vielmehr in einiger Entfernung
von demselben das Protokoll führte, so dass nicht
abzusehen ist, wie er den Tisch hätte bewegen und ihm so
glänzende Antworten diktiren, bezw. unbewusst ein Gehirn
eines der Anwesenden beeinflussen können.

Andererseits bleibt es unerklärlich, wie ein unsichtbarer
und anonymer „Geist* so ganz im eigensten Stil des Verfassers
der „Oontemplations" antworten konnte. „Ich erinnere
mich," sagt Flammarion, „mit V. Hugo selbst oft hierüber
gestritten zu haben und niemals kamen wir zu einem end-
giltigen Schluss. Solche Fälle kommen fast täglich wieder
vor; aber die von der Identität ihrer „Geister" felsenfest
überzeugten Spiritisten lassen die Diskussion der
Frage überhaupt nicht zu. Vielleicht thun sie Unrecht
daran und dies ist der einzige Punkt, der uns
trennt." —

Aus alledem geht klar hervor, dass Flammarion als
wirklicher Mann der Wissenschaft auf dem bei allen solchen


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