Freiburger historische Bestände - digital

Kurze Notizen,

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Cantoniers Grieusel antraf und sonstige Umstände ihre
Schuld zu beweisen schienen, wenn sie auch beständig ihre
Unschuld betheuerten. Durch Gnade des Präsidenten wurde
jedoch die Todesstrafe nicht an ihnen vollzogen, sondern
in lebenslängliche Zuchthausstrafe umgewandelt. Glücklicherweise
! Denn kürzlich fand im Militärhospital von
Tizi-Onzon ein Herr X, ehemaliger Stationschef von Saint-
Donat, Aufnahme, der sich in einer Nacht drei Messerstiche
in die Brust versetzte, was seinen Tod am Tage darauf zur
Folge hatte. Ehe er starb, legte er aber das Geständniss
ab, er habe damals den Mord an Grieusel begangen und
tödte sich jetzt selbst, um den Gewissensbissen zu entgehen,
die ihn seitdem verfolgt hätten. —

c) Bezüglich der „Kopfuhrli erhielten wir von
Herrn I. Iiiig nachfolgende Zuschrift, dat. Göppingen,
2. September. „Sehr verehrter Freund! Soeben ist mir das
September-Heft der „Psych. Stud." in die Hände gekommen.
Ich habe darin einen Aufsatz über „Animistisches von der
Berliner Seherin de Ferriem" gelesen, in dem eine Betrachtung
über die bekannte Thatsache angestellt wird, dass der feste
Wunsch, zu einer bestimmten Zeit aus dem Schlafe zu
erwachen, das Erwachen auch auf die Minute herbeiführt.
Diese Betrachtung war mir insofern von Interesse, als ich
selber an mir derartige Erfahrungen gemacht habe. Noch
nie bin ich nämlich in meinem Leben verschlafen, wenn ich
zu einer bestimmten Zeit erwachen sollte, um zu verreisen,
oder auf einen Frühzug zu kommen. Interessant aber war
mir das Erwachen in solchen Fällen noch nie, ausser ein
einziges Mal. Es war im Herbst vorigen Jahres, als ich
anlässlich einer Gerichtsverhandlung mehrere Tage in Ulm
weilte. Da die Verhandlung am letzten Tage bis gegen
12 Uhr währte, musste ich nochmals übernachten, wollte
aber mit dem um */a6 Uhr abfahrenden Frühzug die Heimreise
antreten. Ich gab deshalb dem Hausknecht die Weisung,
mich präzis 5 Uhr zu wecken und legte mich sodann ruhig
zu Bett, um recht fest zu schlafen. Plötzlich wachte ich
auf — an einem Traum. Es träumte mir nämlich, der
Hausknecht klopfe heftig an die Thüre und rufe, ich solle
jetzt aufstehen. Der Traum war so lebhaft, dass ich mir
anfänglich nicht klar war, ob ich nicht thatsächlich herausgeklopft
forden sei. Blitzschnell fuhr ich aus den Federn
und sah nach meiner auf dem Nachttischchen liegenden Uhr.
Richtig, es war präzis 5 Uhr. Während ich in die Hosen
schlüpfe, nahen sich schwere Tritte meiner Thür — es klopft
— aufstehen! Das ist der Hausknecht. — Haben Sie mir
denn nicht vor drei Minuten schon geklopft? war meine