Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 597
(PDF, 195 MB)
Bibliographische Information
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Litteraturbericht

597

liitteraturbericM.

A. Bücherbesprechungeu.

JProf. Dr. M. Tullius Falcomer, „Für oder gegen den Spiritismus".
Uebersetzt von Feilgenhauer. Leipzig, 1899. Oswald Mutze. 88 S.

Das Schicksal, das der Okkultismus neuerdings in Italien gehabt hat,
darf im Grossen und Ganzen als erfreulich bezeichnet werden. Während
in Deutschland bis in die neueste Zeit durch die Voreingenommenheit der
Fachwissenschaft einerseits, durch den Fanatismus der Herz - Okkultisten
andererseits der Weg für ruhige Forschung versperrt wurde und diese schwierigen
psychologischen Probleme in meistens plumpe Laienhände fielen, widmete
sich in Italien eine Reihe tüchtiger Forscher der Untersuchung der
okkulten Thatsachen. Neben dem genialen Ermacora begegnen wir
Männern wie Schiaparelli, Brofferio, Boffmann, Falcomer, ttsar von
Vesme, Scarpa, Lombroso u. a. Die spiritistische Winkelpresse fristet
nur in einem einzigen Blatte — II mondo secrcto — kläglich ihr Dasein.

Falcomer ist in Deutschland bereits durch seine „Einfuhrung in
den neueren Experimental-Spiritismusu bekannt. In vorliegendem Buche
veröffentlicht der Verfasser Experimente und Beobachtungen an einem
Schreibmedium, die er in einer Reihe von Sitzungen angestellt hat.
Für die Erkenntniss des psychischen Automatismus sind dieselben von
hohem Werthe. Freilich muss man sie — wie alle derartigen Experimente
— mit grösster Vorsicht durchprüfen und sich bei jedem Fall vergegenwärtigen
, ob nicht seitens des Experimentators eine Fehlerquelle
übersehen ist. Insbesondere dürfte die Frage der Persönlichkeitsspaltuug,
der unterbewussten Thätigkeit und des unwillkürlichen Flüsterns stets m
Erwägung zu ziehen sein. Das von Falcomer gebotene Material verdient
die Beachtung der Wissenschaft in vollem Maasse. Als besonders interessant
möchte ich hervorheben, dass bei dem erwähnten Medium das som-
nambule Ich und die angeblichen Geister Verstorbener neben einander
handelnd auftreten, eine Beobachtung, die neuerdings u. a. bei liusapia
Paladino bestätigt worden ist. Erfreulich ist es, dass Falcomer auch das
physiologische Verhalten des Mediums eingehender Prüfung unterworfen
hat. Der Verfasser vertritt zum Theil die spiritistische Erklärungsweise.
Nothwendig ist ihre Annahme nach dem gebotenen Material nicht. Jedenfalls
beweist aber Falcomer, dass Spiritismus und Wissenschaft sich nicht
ausschliessen, und dass auch die spiritistische Hypothese wissenschaftlicher
Diskussion tähig ist. Dr. Bohtu

UV» Jtyr Rudenberg„Lässt sich die Fortdauer des Menschen nach dem
Tode naturwissenschaftlich begreifen"? Bitterfeld. 15 Seiten.

Der Verfasser behandelt sein Thema fesselnd und vorurtheilsfrei, ohne
dass man ihm in allen Stücken beipflichten könnte. Die Behauptung z. B.
(S. 4), dass die meisten Religionen eine Zweitheilung des Menschen in
Leib und Seele angenommen haben, dürfte ebenso wenig unbestritten sein,
wie die Identifizirung von Fortleben und Unsterblichkeit (S. 1), sublimi-
nalem und transscendentalem Bewusstsein (S. 8). Von solchen Kleinigkeiten
abgesehen ist dem interessanten Aufsatze weiteste Verbreitung zu
wünschen. Dr. ßohn.

Beitrüge zur Grenzwissenschaft* Ihrem Ehrenpräsidenten Dr. Carl
Freiherrn du Prel gewidmet von der „Gesellschaft für wissenschaftliche
Psychologie" zu München. Mit einem Bild du PrePs. Jena, 1899. Hermann
Costenoble. 163 Seiten.

Das vorliegende Werk bildet die wissenschaftliche Ehrengabe, die die
Münchener Gesellschaft für wissenschaftliche Psychologie da Prel zum
sechzigsten Geburtstag überreicht hat. Es ist daher erklärlich, dass das
Werk auch inhaltlich die Signatur du Prel's trägt, du Prel ist in erster


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