Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 613
(PDF, 195 MB)
Bibliographische Information
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Die supernormale Fähigkeit der Sprachenbildung. (313

beschäftigt ist, hat es in seinen Mussestunden nicht oft Zeit,,
Bildersammlungen oder illustrirte Journale durchzublättern.
Was seinen Bildungsgrad betrifft, so hat es nur Elementarunterricht
genossen und kennt von keiner Sprache die
Anfangsgründe, selbst nicht von der deutschen oder englischen
. Es ist streng moralisch, durchaus ehrenhaft und
besitzt grosse Willenskraft; seine einzige Schwäche ist
eine vielleicht krankhafte Reizbarkeit, auf die man es jedoch
ohne Weiteres aufmerksam macht, wenn man mit ihm
einigermassen befreundet ist. Wer es nicht kennt, wird
nichts Anormales bei ihm bemerken können.

Nichtsdestoweniger birgt es aber unzweifelhaft mehrere
Personen in sieh, welche sich nacheinander oder gleichzeitig
im Laufe unserer Sitzungen manifestirten, und manchmal
auch zu anderen Zeiten, unter Umständen, welche dem
Medium ganz besonders unangenehm sind, und welche ich
ohne seine Genehmigung nicht näher bezeichnen möchte.

Wenn sich diese Persönlichkelten im somnambulen -
Schlafe kundgeben, so meint Herr Lefdbure, dass darin nichts
Wunderbares liege, und citirt bei dieser Gelegenheit den
Benoit des Herrn von Bockas, der abwechselnd ein junges
Mädchen, Jules Grevy, ein Bauer u. s. w. würde. Ich habe
bei meinem Medium Aehnliches beobachtet. Es hat jüngst
noch, am 30. Mai 1897 nacheinander einen Mann und eine
Frau aus dem vorigen Jahrhundert inkarnirt, welche viel
sprachen und beide, der Mann von der rechten, die Frau
von der linken Seite des Mediums Besitz ergriöen hatten.
Selbst die Stimme war getheilt. Der Mann hatte ein
schnarchendes Organ mit schleppenden Endsilben, während
die Frau mit Anmuth und etwas geziert sprach. Es war
eine geradezu dramatische Scene, welche mit einer
Vollendung gespielt wurde, die Schauspielern von Beruf Ehre
gemacht hätte.

Das ist zwar alles sehr seltsam, aber doch nichts im
Vergleich zu den linguistischen Thatsachen, über welche
Herr Lefebure noch nähere Erklärungen wünscht, ich meine
nämlich, das Sprechen in der Hindusprache.

Ich werde gleich dazu kommen. Aber vorher möchte
ich an dieser Stelle noch auf die unbekannte Sprache
zurückkommen, von der ich nur vier Worte mit der Ueber-
setzung habe anführen können, als ich meinen Artikel zum
Druck gab. Wir haben seitdem diese Sprache in mehreren
Sitzungen gehört, ohne jedoch im Stande gewesen zu sein,
alles nachzuschreiben. — Weit davon entfernt! Das Medium
sprach nämlich so schnell, wie etwa russische oder rumänische
Studenten, wenn sie unter sich sind. Ich habe ein kleines


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