Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 615
(PDF, 195 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Die supernormale Fähigkeit der Sprachenbildung. fc|5

r Andere Worte.

I, 6, oh! — Eni, hier. — Rize, auf. — Que, nicht. —
Quiche. warum. — k6, dass. — Isa, aber. — Ni, u,nd. —
K6vi, wann. — Te, des, der. — Ise, endlich. — Etöehe,
immer. — Lamie, hier ist. — Neta, dennoch.

Diese Worte gehören einer Sprache an, welche, so weit
ich weiss, nirgends existirt, uns aber von dem Medium im
somnambulen Zustand als diejenige der von ihm gesehenen
und beschriebenen, ausserirdischen Wesen bezeichnet wurde.

Ich gebe zu, dass, wenn ich von unserem Medium nicht
ausschliesslich diese, auf ihre Echtheit nicht zu prüfende,
Sprache gehört hätte, ich zuerst an eine, von einer seiner
Persönlichkeiten fabrizirte, Sprache geglaubt haben würde.
Ich hätte dies umsomehr angenommen, als man in dieser
Sprache analytische Formen, Artikel, Präpositionen u. s. w.
wiederfindet, welche Wort für Woit die französischen Formen
übersetzen. Ich will auch die grosse Wahrscheinlichkeit der
Hypothese, dass diese Sprache von einer unterschwelligen *
Persönlichkeit des Mediums, und in Folge dessen durchaus
unbewusst erfunden worden ist, nicht bestreiten. Denn, ich
wiederhole noch einmal, was ich bereits in meinem früheren
Artikel gesagt habe, die Gutgläubigkeit und Aufrichtigkeit
des Mediums kann nur von denen beargwöhnt werden, die
weder das Medium, noch mich, der ich dafür garantire,
kennen. Das Einzige, was jene Hypothese nicht erklären
kann, ist die wunderbare Leichtigkeit, mit welcher das
Medium sich ausdrückt. Die Worte wurden mit einer unglaublichen
Zungenfertigkeit aneinander gereiht und mit
einem ganz eigentümlich fremden und unnachabmbaren,
sich stets gleichbleibenden Accent, der nach einem Zwischenraum
von mehreren Wochen wiederkehrt, ohne dass man
die geringste Spur von etwas Eingelerntem, oder von einer
Aenderung der Details entdecken kann. Vielmehr werden
die Worte ohne Irrthum in richtiger Weise in den sehr
verschiedenartigen Phrasen angewendet, wenigstens soweit
wir dies in den von uns gesammelten Bruchstücken haben
feststellen können. So fand sich z. B. eines der von uns
zuerst gehörten Worte, metiche, welches mit „Herr" zu übersetzen
ist, später in der Bedeutung „Mensch" in dem folgenden
Satze wieder: „eni c6e mßtiche one gude ni cee darie grevett
(Hier bind die Menschen gut, und die Herzen weit.) Hieraus
geht, nebenbei bemerkt, hervor, dass man medache, welches
unser Wort „Frau" bezeichnet, auch mit „Weib" übersetzen
kann, und metaganiche sowohl mit „Mädchen", wie „Fräulein".
Ich könnte noch mehr hierzu bemerken, aber es ist Zeit, dass
ich nun endlich zu dem vielbesprochenen Hindudialekt komme.


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