Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 633
(PDF, 195 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1899/0647
Rychnowski über das Wesen seiner neaen Entdeckung. 633

Angesichts dessen ist auch der Mensch nur ein unendlich
kleines, an dem ganzen Prozesse theilnehmendes Element,
welches jedoch ziemlich schlecht funktionirt, denn er besitzt
zwar die Macht der Erkenntniss, ist aber weit von seiner
hohen Bestimmung entfernt, solange er, gefesselt von den
Banden des Materialismus, nichts Besseres erstrebt, als sich
gegenseitig durch Habsucht und Verthierung das Leben zu
verbittern und die Selbstsucht bis zur Spitze der sozialen
Unmöglichkeit zu treiben, so dass, wenn „Irren menschlich
ist", dieser Zweck von der Menchheit allerdings
erreicht wurde.

Lemberg im Juli 1899. Fr. Rychnowski.

Kritische Lesefrüchte.

Von Dr. med. Ed. Reich in Scheveningen (Holland).*)

I

Das Wesen des Daseins zu erforschen, zogen Viele aus;
aber nur Wenigen war es beschieden, einige Höhepunkte zu
gewinnen und Blicke zu werfen des Verständnisses in das
grosse Getriebe. Dass dem nicht anders sein konnte, begreife
ich; denn die Wenigsten sind vermögend, sich in das
Innerste ihrer Seele zurückzuziehen, von dem Unwesentlichen
und Aeussern Abstand zu nehmen, der unteren Sinnlichkeit
zu entsagen. Bei aen Brahmanen Ost-Indiens wird dieses
Vermögen aber systematisch entwickelt; daher kommt es,
dass dort unendlich bessere Vorstellungen über das Wesen
des Daseins angetroffen werden, als in dem oberflächlichen,
sinnlichen, zerstreuten Europa, dessen Weise in höchst unweiser
Art sich berauschen, mästen und als Sclaven der
Sinnlichkeit, als Diener ihrer Herren aus der Kaste der
Krieger, als Statisten eines albernen Gesellschafts-Spiels,
auf dem Bauche über die Bühne des Lebens schleichen.

Daher kommt es, dass die Anschauungen über die
letzten Gründe und Dinge dort und hier sehr abweichen,
und dass die Philosophie der Brahmanen in Europa so
wenig Verständniss findet Viel dringt von dieser Weltweisheit
nicht nach dem Westen, weil man in Ost-Indien

*) Der verehrte Herr Verf., "auf dessen Bedeutung für die okkultistische
Bewegung wir in unserer Fussnote auf S. 462 des Aug.-Heftes
hingewiesen haben, stellt uns obige Lesefrtichte zur Verfügung. Dieselben
betreffen zwar nicht Neuerscheinungen des Büchermarkts, enthalten
aber so manche geistvolle Gedanken und Betrachtungen von
dauerndem Werth, dass wir dieselben unsern Lesern nicht vorenthalten
zu dürfen glaubten. Die Red.

P»yehi*ehe Studien. November 1899. 4g


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