Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 641
(PDF, 195 MB)
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Valdek: Ein brasilianischer Gedankenleser.

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betreffende „Denker" stellte sich vor, Ninoff möge jenem
kleinen freundlichen Herrn dort drüben den Zwicker von
der schön geformten Nase nehmen. „Denken Sie zuerst an
der Person," sagte der „Hellseher*, und ging dann sofort
auf den gedachten Herrn los. „Hier ist er. Jetzt denken
Sie auf der 'andlung, welche ich soll machen." Es geschieht
und ohne Zögern greift Ninoff nach dem Zwicker und nimmt
ihn dem kleinen freundlichen Herrn behutsam aus dem ihm
von Gott anvertrauten Antlitz. „Voilä!" — Solcher Dinge
zeigte Ninoff noch eine ganze Menge. Es war eine hochinteressante
Vorstellung, allerdings einigermasseu erschwert
durch die mangelhafte Sprachkenntniss des Vorführenden,
Aber eine sehr, s^hr merkwürdige Vorstellung ist es gewesen;
Dinge sind gemacht worden, die zum Portschritt oder zur
Verdummung eine mächtige Waffe sein können — und wohl
auch schon öfter gewesen sind, als man annimmt —, je
nachdem sie in der Hand der Wissenschaft oder des
Gauklerthums gehandhabt werden. Aber merkwürdig, sehr
merkwürdig bleiben die Vorführungen Ninoff^ auf jeden
Pall. — Merkwürdig ist aber bei dieser Sache noch ein
anderes. Ninoff, der in Frankreich z. B. zahlreiche Vorstellungen
vor gelehrten und anderen Korporationen gegeben
hat und mit dessen Person und Thätigkeit sich die massgebenden
französischen Blätter des Längeren beschäftigten,
der also nicht etwa irgend ein hergelaufener Abenteurer ist,
wollte hier im Saalbau eine Vorstellung geben. Das Polizeipräsidium
hat die Erlaubniss verweigert. (!Red.) Warum,
ist nicht gesagt worden. Wir haben ja nun keine Veranlassung
, uns für die Vorstellung des Herrn Ninoff in die
Schanze zu schlagen; da aber schon viele ähnliche Vorführungen
hier stattgefunden haben, ohne Verbot und ohne
dass die Staatsstützen gewackelt hätten, so wird das
Königliche Polizeipräsidium wohl gütigst gestatten — dass
wir uns auf das Verbot keinen Vers machen können." —
Der freundliche Einsender der betreffenden Zeitungsnummer
schreibt uns hierzu aus Darmstadt, 29. September 1899:
„Sehr geehrter Herr Professor! Anbei erlaube ich mir, Ihnen
wieder ein Mal einen Artikel einzusenden, welcher mir zur
grössten Freude zeigt, dass sogar schon die Presse anfängt,
vernünftigen Stimmen Raum zu geben, während die hoeh-
wohllöbliüie Hermandad und Justitia noch immer den
grössten Anspruch auf Dummheit und Verkehrtheit machen
kann und seit „Hansen in Wien 4 in diesen lieblichen Eigenschaften
, wie Figura zeigt, sogar nur Fortschritte gemacht
hat. - Schade dass dem Autor des Artikels die kühne
Behauptung entschlüpft ist, dass die ideomotorißchen


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