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Kurse Notizen.
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sondern nur durch Untersuchung der physiologischen polaren
Energie beantwortet werden. — 6) Je nach der Quantität
der vorhandenen physiologischen Energie kann die Wirkung
des elektrischen Stromes doppelt sein: stimulatorisch,
insofern sie Dissoziation und Emanation der im elektrisch
behandelten Körper vorhandenen Energie bewirkt; und
generativ, insofern sie dem Organismus einen ganz neuen
Vorrath von Energie, wie sie im elektrischen Strom enthalten
ist, zufährt. — 7) Vor Augen gestellt wird dies durch die
registrirenden Photogramme: eigentliche Elektrizität giebt
Eiektrogramme, physiologische Energie bei stimulatorischem
Strome Eoergogramme, bei generativem Strome Radio- oder
Pyknogramme. — 8) Die Möglichkeit Radiogramme ohne
Hilfe des Vacuums und der Ströme hoher Spannung zu
erhalten, zeigt, dass Röntgend X-Strahlen und Crookes*
strahlende Materie nichts anderes sind als polare Energie. *§
— 9) Die Elemente des Energogramms sind Dynamide
und En er gi de, aus deren Combination in verschiedenen
Stufen der Anordnung und Vertheilung sich die Licht- 4
kügelchen und polaren Gruppirungen ergeben. — 10) Bei
der Bedeutung der Energogramme für die Heilkunde, als
werthvolles Registrirmittel für die Diagnose von biologischen,
nervösen und psychischen Zuständen des gesunden und
kranken Organismus sollte deren Studium, ebenso wie das
der Röntgenstrahlen, in den medizinischen Lehrgang aufgenommen
werden. — Dr. H. Wernekke-Wemmr.*)
liitteraturbericM.
A. Bücherbesprechungen.
ffParsifal* Der Weg zu Christus durch die Kunst." Eine Wagner-
Studie von Albert Ross Parsons. Aus dem Englischen übersetzt von
Dr. Reinhold Freiherr von Lichtenberg. Preis 3 Mark. 1898. Verlag
von Paul Zillmann in Zehlendorf. XV. und 212 S.
Angeregt durch eine gleich betitelte Vorlesung des Rev. R. Heber
Newton D. D. in der Allerseelenkirche zu New York am 19. Mai 1889
sucht der Verfasser den Nachweis zu führen, dass R, Wagner auf dem
Wege der Kunst „Christum gefunden habe."
Das ist im Grossen und Ganzen richtig und bedarf für den, der ffagner 's
Werke kennt, wohl kaum eines speziellen Nachweises. Gleichwohl erscheint
die Arbeit des Verfassers nicht ohne Verdienst, da er in gedrängter Kürze
*) Man vergleiche über diese epochemachende Entdeckung die
sehr interessanten vorläufigen Mittheilungen von Dr. med. Frendenberg-
Dresden im Juni-Juli August-Heft der „Psych. Studien'* (S. 307—13,
367—74 und 432- 38). Eine eingehendere Besprechung bleibt vorbehalten
bis zum Erseheinen der im Druck befindlichen Schrift desselben Verfassers
: „Ueber die physiologische polare Energie oder den sogenannten
Lebensmagnetismus, nebst einer Erklärung^des Mediuimsmus." Red.
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