Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 653
(PDF, 195 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Litteraturbericht. 653

Braut, die Kirche, die ihm aus dieser Welt in die himmlische Stadt nachfolgt
" und dergl. mehr. — Schön und tief empfunden ist die Schilderung
der Wirkung einer Parsifal-Aufführung in Bayreuth, womit das Buch
schliesst. Dr. Emil v. Kramicki.

f9lTeber Schopenhauer zu Kauf* Ein kleines Geschichtsbild, entworfen
von Wilhelm Deutschthümler." Wien, 1899. 136 S. Verlag
von Jacob Dirnbocks Buchhandlung und Antiquariat. (Eduard Beyer).
I. Ilerrengasse 12. — Der pseudonyme Verfasser hat es unternommen,
dem p. t. Publikum auf 55 Octav-Seiten eine Geschichte der Philosophie
in ihren Hauptvertretern, von den Griechen bis Kunt% zu präsentiren und
dasselbe dann in die Schopnt/taner'scht (58 S.) und schliesslich in die
Aanfsehe Philosophie (16 S.) einzuführen. Ein etwas kühnes Beginnen,
das aber nicht übel ausgefallen ist Ein frischer, stellenweise sogar sehr
burschikoser Ton lässt keine Langeweile oder Ermüdung aufkommen,
lieber manche der darin ausgesprochenen Ansichten Hesse sich wohl
streiten, doch das ist selbstverständlich, thut also nichts zur Sache. Mit
bewusster Hintansetzung: aller Ilistorik stellt der Verfasser Schopenhauer
vor ftant, da e* der Ansicht ist, dass Kant viel leichter verstanden wird,
wenn man Scnopenhauer schon kennt, und erlaubt sich daher diese
Verschiebung, „um Kant schliesslich und endlich über Schopenhauer
stellen zu können." Das Büchlein ist nur für philosophische Laien
berechnet, erscheint aber in dieser Hinsicht wohl geeignet, Interesse zu
erwecken und zu weiteren gründlicheren Studien zu verlocken, was auch
der ausgesprochenen Absicht des Verfassers entspricht. Es ist, um in
jenem Tone zu sprechen, in welchen unser Pseudonymus hier und da
verfällt, kein gewaltiges Beefsteack, geeignet, einen rechtschaffenen
philosophischen Hunger zu stillen, wohl aber ein scharf gewürztes kleines
Appetitbrödchen, welches den Konsumenten nicht sättigt, sondern nur reizt.

Dr. timl v, Krasnkki.

Louis Couperus, „Psyche". Amsterdam, L. J. Veen (1899). l7% Seiten.
— Psyche ist die jüngste Tochter des Königs im Reiche der Vergangenheit
; ihre Schwestern sind Emeralda, die Verkörperung der Begierde nach
Reichthum und Macht, und Astra, die Verkörperung der Begierde nach
Wissen, nach dem zahlen- und formelmässigen Begreiien des Weltalls.
Psyches unbestimmte, nie ruhende Sehnsucht treibt sie, sich dem gewaltigen
Flügelrosse Chimera anzuvertrauen, auf dem sie zu der ewigschweigenden
Sphinx geführt wird. Hier begegnet ihr, die sich noch
immer sehnt, Prinz Eros, dem das kleine, aber liebliche Reich des Heute
gehört. Nach kurzem gemeinsamem Glücke lässt Psyche sich unter das
Gefolge des Bacchus verlocken , selbst ihre Flügelchen sich abschneiden,
weil sie ihr nutzlos scheinen. Eros stirbt vor Schmerz. Darauf kehrt
Psyche reuig an den väterlichen Hof zurück: die Schwestern wissen ihr
nicht zu helfen; bussfertig geht sie durch Hölle und Fegfeuer, um auf
Emeraldas Geheiss das Kleinod zu suchen, das höchste Macht verleihen
soll, aber nirgends zu finden ist. Erfolglos heimgekehrt, wird sie von
der wüthenden Schwester auf ihrem Siegeswagen überfahren; aber sie
stirbt nur, um alsbald wieder aufzuleben, mit neuen Flügeln, die sie hoher
tragen , als Chimera sie zu tragen vermochte, in das Reich der Zukunft,
wo sie mit Eros wieder vereint wird. — Ein liebliches Märchen, sehr
phantastisch ausgeschmückt. in etwas gesuchter, allzu süsslicher und
tändelnder Sprache — , abci zugleich eine anregende Allegorie , welche
eine Erwähnung an dieser Stelle wohl verdient. Dr. Wernekke.

JE. Hörnernann, Dr. med., „Vom Zustande des Menschen kurz vor dem
Tode". 8. Auflage. Gotha, Schlössmann, 1898. 38 Seiten. — Eine
schlichte Darlegung, in einem Arbeitervereine Kopenhagens von einem angesehenen
Arzte gegeben, der von der Ansicht ausgeht, dass kein Mensch,
der ein gesundes Lebensgefühl hat, völlig frei bleibt von Anwandlungen


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